Ursachen des Klimawandels

Ein Blick in die Erdgeschichte zeigt, dass natürliche Schwankungen des Klimas immer wieder aufgetreten sind. Die heute beobachtete globale Erwärmung hat es jedoch in der Geschichte zuvor noch nie gegeben.

Emissionen in Tallandschaft
Foto Fahrspuren

Seit Beginn der Industrialisierung hat sich das Klima in rasantem Tempo stark erwärmt. Erklärbar ist dies nur durch die vom Menschen verursachten Treibhausgase in der Atmosphäre. Die wichtigsten davon sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen (F-Gase). Durch ihre besonderen Eigenschaften haben sie einen großen Einfluss auf die Energiebilanz der Erde: Sie lassen die kurzwellige UV-Strahlung der Sonne ungehindert durch, halten aber die langwellige Infrarot-Strahlung der Erde zurück. Durch diesen natürlichen Treibhauseffekt beträgt die Erdtemperatur im globalen Mittel rund + 15 °C. Ohne die Treibhausgase in der Luft läge die Temperatur bei  - 18 °C und ein Leben auf unserem Planeten wäre nicht möglich. Seit der industriellen Revolution steigt die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre jedoch an und verursacht - zusätzlich zum natürlichen Treibhauseffekt - eine globale Erderwärmung. Besonders die Konzentration von CO2 stieg von etwa 280 auf 419 ppm (parts per million) ( NASA, Juli 2022). Damit wurde die natürliche Schwankungsbreite (180 - 280 ppm) der letzten 800.000 Jahre bei Weitem übertroffen. Einmal freigesetzt, steigen Treibhausgase langsam in der Atmosphäre auf und können über eine lange Zeit wirksam bleiben. Die Verweildauer von CO2 in der Atmosphäre beträgt etwa 1.000 Jahre, bei Methan sind es etwa 12 Jahre und bei Lachgas 121 Jahre (UBA Deutschland, 2022). Auch wenn Methan und Lachgas kürzer in der Atmosphäre verweilen, wirken sie viel klimaschädigender als CO2. Treibhausgase sind nicht wasserlöslich und werden somit nicht durch Regen ausgewaschen, wie beispielsweise Schwefeldioxid.

Hauptverursacher des Klimawandels

Treibhausgase, die durch die Nutzung fossiler Energien in den Sektoren Energie und Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft, entstehen, sind hauptverantwortlich für die Erderwärmung. Seit Beginn der Industrialisierung nimmt der Ausstoß von Treibhausgasen weltweit stetig zu. 2019 lagen sie bei einem Wert von ca. 33 Gigatonnen CO2 (Quelle: iea). Infolge der COVID-19-Pandemie sank der Treibhausgasausstoß 2020 leicht auf 31,5 Gigatonnen CO2, steigt seit 2021 aber wieder auf 33 Gigatonnen an (Quelle: iea). Die Menge an CO2-Äquivalenten belief sich im Jahr 2014 auf etwa 46 Mrd. Tonnen (Quelle: statista.de). „CO2-Äquivalente“ ist eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase.

2019 wurden in Österreich 79,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. Das entspricht einem Anstieg um 1,8 % gegenüber dem Kyoto-Basisjahr 1990 und einer Zunahme um 1,5 % im Vergleich zu 2018. Hauptverantwortlich dafür waren die höhere Stahlproduktion, die höhere Stromproduktion in Erdgas-Kraftwerken und der witterungsbedingt höhere Einsatz fossiler Energieträger im Gebäudesektor (Umweltbundesamt 2021). 

Die wichtigsten Verursacher von Treibhausgas-Emissionen inkl. Emissionshandel waren im Jahr 2019 die Sektoren Energie und Industrie (44 %), Verkehr (30 %), Gebäude (10 %) sowie Landwirtschaft (10 %) (Umweltbundesamt, 2021). Emissionshandel ist der Handel mit Emissionsrechten. Emissionsrechte geben einem Land oder einem Unternehmen das Recht, eine bestimmte Menge Treibhausgase auszustoßen.