NGP 2015: 2. Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan

Das BMLFUW hat im Juli 2017 den neuen Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit den wasserwirtschaftlichen Planungen der Länder wurde die Maßnahmenplanung des NGP 2009 in Hinsicht auf Schutz, Verbesserung und nachhaltige Nutzung der Gewässer fortgesetzt.

Sechs Jahre nach Veröffentlichung des 1. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes im Jahr 2009 liegt nun seit Juli 2017 eine überarbeitete Version „NGP 2015“ vor. Wie bei der Erstausgabe geht es um die Verwirklichung der Ziele und Grundsätze des Wasserrechtsgesetzes 1959.

Die Basis des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes bildet eine umfassende Ist-Bestandsanalyse von Grundwässern, Oberflächengewässern wie Flüssen und Seen sowie von damit zusammenhängenden Landökosystemen und Feuchtgebieten. Dabei werden die Auswirkungen signifikanter Belastungen und anthropogener Einwirkungen auf Oberflächengewässer und Grundwasser abgeschätzt. Ein Teil davon betrifft auch die Abschätzung der Auswirkung des Klimawandels auf die österreichische Wasserwirtschaft im Kapitel 2.1.5.5 sowie im Kapitel 9. Das Maßnahmenprogramm des NGP 2015 geht mit den Handlungsempfehlungen der österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie konform und ist mit den internationalen Strategien und Leitdokumenten zur Klimawandelanpassung abgestimmt.

Die Sonne spiegelt sich im Grundlsee

Auswirkungen des Klimawandels auf die österreichische Wasserwirtschaft

Die Folgen des Klimawandels sind bereits erkennbar und messbar. Mittel- bis langfristig ist mit Veränderungen des Wasserhaushalts und der Wasserqualität (insbesondere der Temperaturen) zu rechnen. Daraus könnten sich langfristig Auswirkungen auf den Gewässerzustand und die Notwendigkeit entsprechender Milderungsmaßnahmen ergeben. Die Klimaänderung in Österreich wirkt sich auf unterschiedliche Themen aus, u. a.:

  • Hochwasser / Niederwasser
  • Wassertemperaturen von Flüssen und Seen
  • Wasserqualität
  • Wasserdargebot Grundwasser
  • Geschiebepotenzial von alpinen Gewässern und Permafrost
  • Wasserkraft

Eine Risikoanalyse stellt auch die künftigen Entwicklungen des Gewässerzustands dar. Darauf aufbauend werden Gewässernutzungen sowie Erhaltungs- bzw. Sanierungsziele festgelegt. Es wird aufgezeigt, in welchen Sektoren eine weitere Reduktion der Gewässerbelastungen erzielt werden kann und wie diese Vorgaben stufenweise erreichbar sind, ohne ökonomische Gegebenheiten zu ignorieren. Erläutert werden auch Anpassungsstrategien an den Klimawandel (Kapitel 9.4).

Der NGP 2015 besteht aus drei Teilen und ist auf der Seite des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich abrufbar (Link siehe unten):

  • Textdokument zum 2. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan: Hier wird die wasserwirtschaftliche Situation in Österreich sowie geplante Entwicklungen beschrieben.
  • Anhang Tabellen: Detaillierte Informationen für die Bereiche Flüsse und Seen, Grundwasser und Schutzgebiete.
  • Anhang Karten: pdf-Dokumente in den Rubriken Allgemeines, Flüsse und Seen, Grundwasser und Schutzgebiete. (MO, Oktober 2017)