ÖREK 2030 – Raum für Wandel

Derzeit läuft die inhaltliche Aktualisierung des Österreichischen Raumentwicklungskonzepts. Das neue ÖREK 2030 baut auf den Inhalten und Umsetzungsstrukturen des ÖREK 2011 auf und soll das gemeinsame Handeln sowie die raumbezogenen Tätigkeiten im jeweiligen eigenen Wirkungsbereich der ÖROK-Mitglieder leiten. Raumordnerische Beiträge zur Bewältigung der Klimakrise sind ein zentrales Leitmotiv.

Foto zeigt Tal in Vorarlberg.
Tal in Vorarlberg

Zentraler Fokus im ÖREK 2030 ist der proaktive Umgang mit den gesellschaftlichen, umweltbezogenen und technologischen Transformationsprozessen. Dabei spielen besonders raumbezogene Herausforderungen wie Klimaschutz, Klimawandelanpassung und die Transformation zu einer dekarbonisierten Gesellschaft eine wesentliche Rolle. Der inhaltliche Schwerpunkt des ÖREK 2030 liegt auf den Beiträgen der Raumordnung zur Erreichung von Zielen des Klimaschutzes, der Klimawandelanpassung und der Nachhaltigen Entwicklung (SDGs). Diese Zukunftsthemen sollen als Querschnittsmaterien im gesamten Handlungsprogramm durchgängig berücksichtigt werden.

Folgende Ansatzpunkte werden dabei verfolgt:

  • Mainstreaming von Klimaschutz und –anpassung
  • Fokus auf Transformationsprozesse (Klimaschutz, Dekarbonisierung)
  • höheres Maß an Verbindlichkeit der überregionalen Planung
  • Differenzierung unterschiedlicher Raum-/Regionstypen sowie ihrer Chancen und Risiken
  • Bezugnahme auf europäische Strategien zur Raum- und Stadtentwicklung sowie die UN Agenda 2030
  • weitere Erhöhung der Umsetzungsorientierung und Wirksamkeit des ÖREK 2030

Der Wandel ist das zentrale Narrativ für das ÖREK 2030: Im Kapitel „Wandel findet statt“ sollen die großen Treiber der Veränderung dargestellt werden, wie insbesondere die Klimakrise. Aufträge an die Raumentwicklung und Raumordnung, die sich aus globalen, europäischen und nationalen Verpflichtungen ergeben, finden sich im Kapitel „Wandel ist nötig“ wieder.

Die Gestaltung des Wandels braucht eine starke Orientierung, die den Weg in die Zukunft weist. Kernstück des ÖREK 2030 sind daher die Grundsätze und räumlichen Ziele der Raumentwicklung in Österreich:nachhaltige, gerechte und gemeinwohlorientierte Raumentwicklung. Diese drei Grundsätze sind nicht getrennt zu sehen, sondern sie greifen ineinander. Aus ihnen werden räumliche Ziele abgeleitet, wobei unter anderem die Lebensqualität und gleichwertige Lebensbedingungen in Regionen, kompakte Siedlungsstrukturen, der Schutz von Freiräumen, leistungsfähige öffentliche Verkehrsachsen als Rückgrat für die Siedlungsentwicklung, die Stärkung von polyzentrischen Strukturen und die Verankerung von Klimaschutz und Klimawandelanpassung thematisch im Fokus stehen.

Aus daraus abgeleiteten raumtypenspezifischen Herausforderungen wird ein Handlungsprogramm entwickelt, aus dem konkrete Umsetzungsschritte für die ÖROK und für das gemeinsame institutionenübergreifende Handeln abgeleitet werden:

  • Säule 1: Regionale und lokale Wirtschaftsräume & -systeme entwickeln
  • Säule 2: Den räumlichen und sozialen Zusammenhalt stärken
  • Säule 3: Mit räumlichen Ressourcen sparsam und schonend umgehen
  • Säule 4: Vertikale und horizontale Governance weiterentwickeln

Prozess und Akteurinnen / Akteure

Der Erarbeitungsprozess des ÖREK 2030 erfolgt unter Beteiligung verschiedenster Akteursgruppen. Das Rückgrat in der Erarbeitung bilden die Mitglieder der ÖROK: Bund, Länder, Städte und Gemeinden. Darüber hinaus nehmen aber noch viele weitere raumrelevante Akteurinnen und Akteure am Erstellungsprozess teil. Hinter dem gesamten Erstellungsprozess steht ein interdisziplinär zusammengesetztes Fachkonsortium mit Erfahrung auf allen Ebenen der Raumentwicklung: Rosinak & Partner ZT GmbH, PlanSinn Planung & Kommunikation GmbH sowie Terra Cognita Claudia Schönegger KG.

In der inhaltlichen Fokussierung des ÖREK 2030 kommt den raumbezogenen Herausforderungen durch Klimaschutz, Klimawandelanpassung und der Transformation zu einer dekarbonisierten Gesellschaft eine wesentliche Rolle zu. Fachleute des Umweltbundesamtes mit spezifischer Expertise im Bereich „Klima“ (Klimaschutz einschließlich Energie und Klimawandelanpassung) sind in den Erstellungsprozess eingebunden. Die Experten des Umweltbundesamtes begleiten als Climate Observer den Erstellungsprozess, bringen ihre Sichtweisen in den Themengruppen ein und nahmen auch bei der ÖREK 2030 Online-Fachkonferenz teil.

Der Erstellungsprozess zum ÖREK 2030 wird weiters durch einen Think Tank begleitet, der sich aus internationalen und nationalen Expertinnen und Experten aus verschiedensten raumrelevanten Fachbereichen zusammensetzt. Die Mitglieder des Think Tank unterstützen die Erstellung des ÖREK 2030 durch das Einbringen ihrer Expertise, ihren „Blick von außen" sowie als Botschafterinnen und Botschaftern für das neue Österreichische Raumentwicklungskonzept.

Eine Besonderheit des ÖREK 2030 ist die Partizipation von sogenannten „Young Experts - YEX“– den Entscheidungstragenden der Zukunft. Für eine zukunftsweisende Raumplanung in Österreich ist es von wesentlicher Bedeutung auch die Perspektive der nächsten Generationen einzubinden.

Grafik, die Struktur und Machart des ÖREK 2030 zeigt.
Struktur und Machart des ÖREK 2030

ÖREK 2030 Online-Fachkonferenz „Raum im Wandel“

Ein zentrales Element in der Erarbeitung des ÖREK 2030 war die zweitägige Konferenz „Raum für Wandel“ (30.09.2020 - 1.10.2020). Als inhaltlicher Höhepunkt und Arbeitsformat wurden auf der Konferenz die vorliegenden Diskussionsvorschläge weiterentwickelt und angereichert. Die Konferenz, in welcher der Diskurs und fachliche Austausch von Expertinnen/Experten, Planerinnen/Planern und Entscheidungstragenden über die Ausrichtung der zukünftigen Raumentwicklung in Österreich im Mittelpunkt stand, war ein wichtiger Meilenstein in der Erstellung des ÖREK 2030.