Ratgeber Schutz vor Hitze in Haus und Wohnung

In der Broschüre der NÖ Energie- und Umweltagentur können sich Hitzegeplagte über energieeffiziente Lösungen für kühle Innenräume informieren. Außenliegende Verschattung, Querlüftung in der Nacht, Reduzierung innerer Lasten und intelligenter Einsatz von Pflanzen sind sowohl bei Alt- als auch bei Neubauten einfach umzusetzen.

Symbolbild Ratgeber

Das Klima verändert sich, sommerliche Hitzeperioden werden zukünftig zunehmen. Auch Niederösterreich ist davon betroffen, vor allem das Wein- und Industrieviertel und der Zentralraum. Ohne Klimaschutzmaßnahmen sind bis zur Jahrhundertwende durchschnittlich 23 zusätzliche Hitzetage zu erwarten. Die eNu (NÖ Energie- und Umweltagentur) hat darauf reagiert und den „Ratgeber Schutz vor Hitze in Haus und Wohnung“ herausgegeben. Der Fokus in dieser Broschüre liegt auf energieeffizienten Schutz von Wohnräumen. Es werden Lösungen aufgezeigt, durch welche man auch ohne Klimaanlagen kühl durch den Sommer kommen kann.

Hier die wichtigsten Tipps:

  • Außenliegende Verschattung: Diese weist bis zu 90 % der Sonnenenergie ab. Außenbeschattung ist dreimal wirksamer als innenliegende Beschattungselemente. Besonders problematisch sind unbeschattete Dachflächenfenster.
  • Ausgiebige Querlüftung in kühlen Nachtstunden. Dabei ist an Insektenschutz zu denken.
  • Innere Lasten so weit als möglich reduzieren. LED-Lampen verbrauchen beispielsweise 4 bis 10-mal weniger Energie und geben deutlich weniger Wärme ab als Glüh- bzw. Halogenlampen.
  • Berechnung sommerlicher Überwärmung bei Neubauten. Die ÖNORM B 8110-6 ist einzuhalten. Fenster sind richtig zu dimensionieren und auszurichten.
  • Wärmedämmung hält Bauteile im Winter warm und im Sommer kühl.
  • Außen- und Innenpflanzen erzeugen Schatten bzw. Verdunstungskühlung.
  • Speichermassen (Estriche, Betondecken, gemauerte Wände) wirken stabilisierend auf die Innentemperatur. Sie können Wärme aufnehmen, was dazu führt, dass die Innentemperatur nur langsam ansteigt. Die Wärme muss in der Nacht weggelüftet werden.
  • Bei einer Bauteilaktivierung (meist bei Neubauten) werden wasserführende Rohre in massive Bauteile eingelegt. Diese können im Winter mit Heizungswarmwasser und im Sommer mit Kühlwasser beschickt werden.

Während Hitzeperioden sollten Kellerräume nicht gelüftet werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit der warmen Luft kann sich an Kellerwänden niederschlagen und zu Schimmelbildung führen. 

Sollten passive Maßnahmen nicht ausreichen und eine mechanische Kühlung zur Erzielung der erforderlichen Innentemperatur notwendig sein, ist auf effiziente Splitgeräte zurückzugreifen. Monoblockgeräte sind tunlichst zu vermeiden. Bei Splitgeräten wird die Abwärme im Außenbereich abgegeben. Eine Kombination mit einer PV-Anlage bietet sich an, da Kühlenergie meist dann benötigt wird, wenn auch die PV-Anlage hohe Erträge liefert. (MO, April 2019)