Zunehmende Trockenheit im Nordosten Österreichs und angrenzender Regionen

Im Untersuchungsraum Österreich-Tschechien-Slowakei nahm im Zeitraum von 1961-2014 an rund 45 % der 411 Messpunkte die Häufigkeit von Trockenperioden signifikant zu. Ab 1000 m Seehöhe kam es hingegen im Sommer wie im Winter zu einer Abnahme der Trockenphasen.

Zu diesen Ergebnissen gelangte ein 13-köpfiges Team bei der Auswertung eines im Rahmen von CECILIA und weiterführenden nationalen Studien gewonnenen Datensatzes aus Wetteraufzeichnungen an 411 Messstationen seit 1961. Unabhängig von der Wahl der Berechnungsmethoden ergaben sich übereinstimmende Schlussfolgerungen. Zusätzlich entwickelte die Gruppe einen eigenen Dürreindex mit Schwerpunkt auf anschaulicher Darstellbarkeit.

Grund für das zunehmende Ausmaß der Trockenperioden sind nicht abnehmende Niederschlagsmengen sondern eine durch höhere Lufttemperaturen (und, in Maßen, stärkere Einstrahlung) gesteigerte Verdunstung. Der hot spot des Untersuchungsraumes mit besonders hohem Anteil an Trockenperioden 1991–2014 liegt in der Region Südmähren (Jihomoravský kraj). Generell nahmen Trockenperioden am deutlichsten in niedrigen Lagen und in der warmen Jahreszeit (April–September) zu. (Februar 2017)

(Zeitlicher) Anteil von Trockenperioden an den Beobachtungszeiträumen 1961–1990 und 1991–2004, sowie relative Veränderung vom ersten zum zweiten Beobachtungszeitraum.
(Zeitlicher) Anteil von Trockenperioden an den Beobachtungszeiträumen 1961–1990 und 1991–2004, sowie relative Veränderung vom ersten zum zweiten Beobachtungszeitraum. Quelle: M. Trnka, J. Balek, P. Štěpánek, P. Zahradní, M. Možný, J. Eitzinger, Zdeněk Žalud, H. Formayer, M. Turňa, P. Nejedlík, D. Semerádová, P. Hlavinka, R. Brázdil: Drought trends over part of Central Europe between 1961 and 2014. Clim. Res. 70:143–160