Niederschlag
Regen- und Schneefälle treten räumlich und zeitlich sehr variabel auf. Gebirgszüge trennen Staulagen von Trockentälern und es kann vorkommen, dass nur wenige Kilometer von einem Wolkenbruch entfernt kein Regentropfen fällt. Niederschlag steht auch in enger Beziehung zu Wetterlagen, selbst Phänomene wie El Nino oder die Nordatlantische Oszillation beeinflussen das lokale Niederschlagsgeschehen. (ZAMG, 2021)
Im Alpenraum fielen die Jahresniederschlagssummen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts relativ hoch aus. In den 1860er Jahren folgte eine der trockensten Phasen der Messgeschichte. Damals ist sogar der Neusiedlersee für einige Jahre ausgetrocknet. Danach gab es keine ausgeprägten Schwankungen mehr. (ZAMG, 2021)
In der Betrachtung einzelner Regionen in Österreich zeigen sich unterschiedliche Niederschlagstrends (ZAMG, 2021):
- Zunahme in Westösterreich (Vorarlberg, Nordtirol) seit 1858, höhere Niederschlagsmengen im Winter
- Abnahme im Südosten Österreichs (Unterkärnten, West- und Oststeiermark, Südburgenland) über die letzten 200 Jahre, stärkerer Rückgang im Winter als im Sommer
- schwache Zunahme in Nordösterreich (Flachgau, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Nordburgenland), höhere Niederschlagsmengen im Winter
- kaum Änderungen im inneralpinen Zentrum (Salzburger Gebirgsgaue, Obersteiermark, Osttirol, Oberkärnten)
Der Alpenbogen wirkt offenbar als markante Trennungslinie. Für den Großteil Österreichs kann aus den Messdaten keine Entwicklung zu mehr Niederschlag festgestellt werden.
(ZAMG, 2021)
Die wichtigsten Zukunftstrends im Überblick:
Trockenheit:
- zunehmende Trockenperioden durch höhere Temperaturen und steigende Verdunstung
- erhöhter Trockenstress für Pflanzen und Tiere
- sinkende Pegelstände und sinkender Sauerstoffgehalt in Flüssen und Seen
- abnehmende Grundwasserstände
Trockenheit:
- saisonale Verlagerung des Hochwasserrisikos in den Winter und Frühling (durch Anstieg der Schneefallgrenze und Niederschlagszunahme im Winter)
- zunehmender Abfluss im Winter und früheres Einsetzen der Abflussspitzen
- tendenziell weniger Sommerhochwässer durch Mittelmeer-Tiefs, wenn diese jedoch auftreten, dann sind die Regenfälle intensiver
- zunehmend Muren, Rutschungen und Steinschlägen u.a. aufgrund vermehrter Starkniederschläge, fehlender Schneedecke, verstärktem Frost/Tau Wechsel sowie Auftauen von Permafrost