Hagelresistente Bauprodukte

Schwere Hagelunwetter sorgen in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Sie verursachen teils beträchtliche Schäden in der Landwirtschaft, an Fahrzeugen und Gebäuden. Um Gebäude vor Hagel zu schützen kommt der Prävention eine große Bedeutung zu. Hilfe dazu bietet das schweiz-österreichische Hagelregister, welches Auskunft über hagelresistente Bauprodukte gibt.

Medienberichte über tennisballgroße Hagelkörner und ausrückende Schneepflüge im Sommer, die über 20cm hohe Hagelschichten von den Straßen entfernen, sind in den letzten Jahren keine Seltenheit mehr. Immer wieder führt Hagel zu enormen Schäden an Fassaden und Dächern und zerstören Solar- und Photovoltaikanlagen. Aufzeichnungen der Österreichischen Hagelversicherung belegen, dass die Anzahl der Hageltage im Juni, Juli und August am höchsten ist. Statistisch ist in diesen Monaten an jedem zweiten Tag mit einem Hagelgewitter zu rechnen. Zudem ergaben Untersuchungen der Münchener Rückversicherung, dass Österreich - weltweit gesehen - in einem Hagelzentrum liegt.

Laut Statistik sind die Anzahl an Unwettern und auch die Höhe der Schäden an Gebäuden in den vergangenen Jahren angestiegen. Treten Extremereignisse zukünftig häufiger auf, werden aller Voraussicht nach auch Hagelereignisse weiter zunehmen. Umso wichtiger wird es, im Gebäudebereich hagelresistente Bauprodukte und Materialien zu verwenden.

Hagelregister unterstützt Wahl von Bauprodukten und Materialien

Unterstützung bietet hier das Hagelschutzregister, das Bauprodukte auf seinen Hagelwiderstand prüft. Es zielt darauf ab, die Verwendung von hagelresistenten Materialien zu fördern.

Das Hagelregister ist eine online-Datenbank, in der Bauprodukte und Materialien gemäß ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Hagel klassifiziert sind. Eine Suchmaske erleichtert das Auffinden von geeigneten Produkten.

Hersteller lassen zunehmend ihre Bauprodukte auf deren Hagelresistenz prüfen und in das schweizerisch-österreichische Hagelregister eintragen.

Das Hagelregister klassifiziert Baumaterialien in Bezug auf deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Hagelschlag. Bei der Prüfung werden Bauprodukte mittels einer Hagelsimulationsmaschine unter möglichst naturnahen Bedingungen mit genormten, im Labor hergestellten Eiskugeln beschossen und je nach Resistenz in unterschiedliche Hagelwiderstandsklassen eingeteilt. Die Hagelwiderstände 1–5 bezeichnen die Größe der Hagelkörner (in cm), die ein Bauteil aushält, ohne dass es beschädigt wird.

Zum Beispiel: Widersteht ein Bauteil einer Eiskugel mit einem Durchmesser von 5 cm, wird dieses nach HW5 klassifiziert. Im Hagelschutzregister sind alle geprüften Bauteile vergleichbar und standardisiert publiziert. Es unterstützt damit sowohl BürgerInnen bei Hausbau und Sanierung als auch Baufachleute bei der Wahl der richtigen Baumaterialien. 

Hagelgefährdung in Österreich

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erstellte eine Hagelzonierungskarte für Österreich, die auf der IGS-Homepage kostenlos abgerufen werden kann. Daraus wird ersichtlich, wie hoch das Hagelrisiko in einer bestimmten Region ist und mit welchen Hagelkorngrößen in etwa zu rechnen ist.

Hagelkarte Österreich

Weiterführende Informationen:

Hagelregister

Hagelzonierungskarte