Neuer Solarleitfaden der Stadt Wien
Im städtischen Raum werden Lösungen zur Bewältigung klimatischer und energetischer Herausforderungen benötigt. Die Nutzung von Solartechnologien auf bereits bestehenden Dächern stellt ein großes Potenzial dar, das es auszuschöpfen gilt. Der neue Solarleitfaden zeigt auf, wie Gebäudebegrünung und Solarnutzung gemeinsam umgesetzt werden können.
Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Die Folgen, wie steigende Hitze, sind auch in Wien spürbar. Die Wiener Stadtregierung hat sich daher in einem ambitionierten Regierungsprogramm das Ziel gesetzt, als erstes Bundesland bis 2040 klimaneutral zu sein. Ein ganz wesentlicher Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Energiewende. Die Wiener Stadtregierung hat sich vorgenommen, bis 2030 die Erzeugung erneuerbarer Energien in der Stadt gegenüber 2005 zu verdoppeln.
Um dieses Ziel zu erreichen, startete die Wiener Stadtregierung die Photovoltaik-Offensive. Bis zum Jahr 2025 soll die Sonnenstromproduktion verfünffacht werden. Ziel ist, bis zum Jahr 2030 rund 530.000 Wienerinnen und Wiener mit Sonnenstrom aus Wien zu versorgen. Gebäudedächer, -fassaden und sonstige bereits versiegelte Flächen sind besonders wertvoll für Photovoltaik-Anlagen.
Dach- und Fassadenbegrünungen leisten im dicht bebauten Stadtgebiet einen wertvollen Beitrag in den Bereichen Mikroklima, Energie, Ökonomie, Ökologie, Regenwassermanagement und erhöhen die Gebäudelebensdauer. Dazu kommt es zur Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität, und das menschliche Wohlbefinden wird gesteigert. Mit Hilfe der Synergie von Bauwerksbegrünungen und Solartechnologien kann die Effizienz und der Ertrag der vorhandenen Fläche nochmals gesteigert werden. Dank der technischen Fortschritte in den letzten Jahren stellt sich nicht mehr die Frage, ob ein Dach zur Begrünung oder als Sonnenstromkraftwerk genutzt werden soll.
Der neue Solarleitfaden fasst die technischen Möglichkeiten und Potenziale für Kombinationen von Gebäudebegrünung und Solarnutzung zusammen und zeigt auf, dass beides gemeinsam umgesetzt werden kann. Durch die Kombination von Technologie und Natur ergeben sich Möglichkeiten, die Sonnenenergie optimal zu nutzen, die Lebensqualität zu steigern und damit das Stadtklima zu verbessern. (IO, Jänner 2022)