10 Gründe für eine neue KLAR!-Region
Immer mehr Gemeinden und Regionen spüren die Folgen der Klimaerhitzung und wollen sich darauf vorbereiten. Das KLAR!-Programm unterstützt sie dabei. Welche Vorteile KLAR! einer Region bringt und welche ersten Schritte empfehlenswert sind, um als neue Region beim KLAR!-Programm durchzustarten, erfahren Sie hier.
Der Klima- und Energiefonds sucht weitere Klimawandel-Anpassungsmodellregionen. Interessierte Gemeinden und Regionen können wieder einen Antrag auf Unterstützung im Rahmen von KLAR! stellen. Wird der Antrag von der Jury positiv beurteilt, erhält die Region Unterstützung für die Klimaanpassung. Einreichfrist ist der 29. Jänner 2021 um 12:00 Uhr.
Für eine Einreichung sprechen viele Gründe:
- Gemeinden beschäftigen sich proaktiv und systematisch mit den Folgen des Klimawandels auf ihre Region. So können sie sich rechtzeitig auf Risiken vorbereiten und Chancen nutzen.
- Vor Ort wird der/die KLAR!-ManagerIn als erste Anlaufstelle für Klimawandelthemen etabliert. Dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen, zusätzliche Kapazitäten in der Gemeinde generiert und Bewusstsein geschaffen in der Bevölkerung und bei betroffenen AkteurInnen.
- Die Gemeinde bekommt thematischen Input und Projektideen durch den/die KLAR!-ManagerIn.
- Nachhaltige und grüne Projekte zur Klimawandelanpassung in der Gemeinde werden gestärkt.
- Die Gemeinde erhält Unterstützung für lokale Maßnahmen und Aktionen vor Ort, wo sie benötigt werden und direkten Mehrwert und Bewusstsein schaffen.
- Mithilfe des Programms können Themen in der Gemeinde bearbeitet werden, die immer häufiger zur Herausforderung werden, wie Umgang mit Starkregen, Trockenheit oder Borkenkäferbefall. Jede Region kann individuell ihre Schwerpunkte setzen.
- Der Austausch zwischen den Gemeinden innerhalb der KLAR!-Region wird gestärkt.
- Ein starkes KLAR!-Netzwerk ermöglicht das Lernen von anderen Regionen und bringt auf diese Weise Wissen aus ganz Österreich in die eigene Gemeinde.
- Regionen bekommen niederschwelligen Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen und werden für lokale Problemstellungen an Expertnnen und Experten vermittelt.
- KLAR!-Regionen sind österreichweit Vorreiter und Vorbilder für andere Regionen.
Victoria Allmer, KLAR!-Managerin der steirischen KLAR! Naturpark Pöllauer Tal, sieht als Mehrwert für die Region vor allem, dass das Programm viele Aktionen direkt auf der lokalen Ebene ermöglicht. „Als KLAR!-Managerin kümmere ich mich vor Ort um vieles, was mit Anpassung an den Klimawandel zu tun hat. Mit lokalen Aktionen können die verschiedensten Zielgruppen wie Schulen, Kindergärten, Waldeigentümer und ähnliche direkt angesprochen werden. Dies ist besonders wertvoll und schafft Bewusstsein“, meint sie.
Für Dorothee Glöckle steht das Voneinander-Lernen im Vordergrund. Die Managerin der KLAR! Vorderwald-Egg in Vorarlberg schätzt den Austausch und die Vernetzung mit anderen Regionen und Bundesländern sehr, den das Programm ermöglicht: „Andere Regionen haben ähnliche Themen, aber eine andere Herangehensweise. Man kann voneinander lernen und muss das Rad nicht neu erfinden.“
Schritte zur Einreichung
Gregor Danzinger aus der noch jungen KLAR! Retzer Land fasst zusammen, welche ersten Schritte für eine Einreichung empfehlenswert sind.
- Jemand bringt die Idee in die Gemeinde ein, KLAR!-Region zu werden. Dies kann im Grunde jeder tun, wie etwa Mitglieder des Gemeinderats, Vereine oder auch engagierte Bürgerinnen und Bürger
- Wird die Idee positiv aufgenommen, ist zuerst grundsätzlich zu klären: Welche (Nachbar-) Gemeinden eignen sich für eine Region? Gibt es eine Regionsstruktur, auf die man zurückgreifen kann?
- Im nächsten – sehr wesentlichen – Schritt werden die jeweiligen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen von der KLAR!-Idee überzeugt. Ein Grundstein ist gelegt!
- Mit der Zustimmung der Bürgermeister geht es ans Erstellen des Grobkonzepts mit einer Status-Quo-Analyse, bestehenden Herausforderungen durch klimatische Veränderungen und der geplanten Entwicklung der Region. Bei Bedarf kann sich die Region externe Beratung holen.
- Für die Einreichung ist essentiell, dass alle erforderlichen Unterlagen zeitgerecht und formal richtig erstellt und online eingereicht werden. Das heißt: alle nötigen Unterschriften rechtzeitig einholen und lieber einmal öfter checken, ob alles vorhanden ist.
- Lieber einmal zu viel nachfragen: Die KLAR!-Serviceplattform steht bei Unklarheiten rund um das KLAR!-Programm beratend zur Seite.
Weitere Erstinformationen für interessierte Regionen stehen zahlreich zur Verfügung: Eine Online-Dialogveranstaltung informierte über das KLAR-Programm und die neue Ausschreibung und steht zur Nachschau bereit. Darin kommen auch drei KLAR!-ManagerInnen über ihre Erfahrungen als KLAR!-Region zu Wort. Darüber hinaus gibt es im Download-Bereich der KLAR!-Website ein umfassendes Informationspaket, Good-Practise-Beispiele und viele mehr.
Informationen zum KLAR! Programm
KLAR!, das europaweit erste derartige Programm, unterstützt österreichische Regionen dabei, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und den Wohlstand im ländlichen Raum abzusichern bzw. auszubauen. Mit Hilfe des Programms, das vom Klima- und Energiefonds 2016 in Kooperation mit dem BMK (damals Lebensministerium) gestartet wurde, entwickeln Modellregionen in ganz Österreich ihr maßgeschneidertes Anpassungskonzept und regional zugeschnittene Maßnahmen und setzen diese in weiterer Folge um. Seit dem Frühjahr 2018 implementieren die ersten Regionen die geplanten Maßnahmen, diese werden von 39 Regionen nun weiter vertieft. Mit diesem Förderprogramm ist Österreich europaweit Vorreiter in der regionalen Klimawandelanpassung und verbindet einen Bottom-Up-Ansatz mit den Zielen der nationalen Klimawandelanpassungsstrategie. (AS, September 2020)
Kontakt
KLAR!-Programmmanager Mag. Gernot Wörther, Klima- und Energiefonds
Gernot.woerther@klimafonds.gv.at
KLAR!-Serviceplattform
klar@umweltbundesamt.at
Weitere Informationen
Nachschau Dialogveranstaltung zum KLAR! Programm
Antragstellung für das KLAR! Programm
KLAR! Informationspaket: Hintergrundwissen zur Klimawandelanpassung und als Gemeinde aktiv werden