Landwirtschaft
Die Landwirtschaft gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Aktivitätsfeldern. Sie ist unmittelbar von Klima, Witterung und Wetter sowie den Bodenverhältnissen abhängig.
Mögliche negative Auswirkungen sind beispielsweise Ertrags- und Qualitätseinbußen sowie abnehmende Ertragssicherheit. Hitze- und Trockenstress, neue oder verstärkt auftretende Schadorganismen, das vermehrte Auftreten von Extremereignissen, aber auch Konflikte um die Wassernutzung gehören zu den großen Herausforderungen im Bereich der Landwirtschaft.
Aufgrund der höheren Temperaturen werden sich die Vegetationsperioden verlängern. Bei ausreichender Wasserversorgung kann sich das positiv auf das Ertragspotential auswirken. Durch die höheren Temperaturen steigt aber auch der Wasserbedarf.
Die nicht vermehr- und nur schwer regenerierbare Ressource Boden hat eine entscheidende Rolle in der Landwirtschaft: Die Bodenfruchtbarkeit sowie die Wasser- und Nährstoffkapazität können aber durch den Temperaturanstieg, durch Temperaturextreme, Frost-Tau-Wechsel, Starkniederschläge oder langes Austrocknen beeinträchtigt sein. Erosion und Humusabbau sind die Folge.
Im Ackerbau ist insbesondere der bereits heute niederschlagsarme Osten Österreichs hoch verwundbar hinsichtlich der Wasserversorgung. Trockenheit und Hitze werden das durchschnittliche Ertragspotenzial langfristig verringern. Das Anbaupotenzial wärmeliebender Nutzpflanzen, wie Mais oder Hirse, steigt hingegen.
Auch Grünland in Regionen mit max. 600 mm Jahresniederschlag kann stark vom Klimawandel betroffen sein. Im Obst-, Gemüse- und Weinbau wird mit einer potentiellen Ausweitung der Anbaugebiete gerechnet. Wichtige Aspekte dabei sind Sorteneignungen, Investitionskosten (z. B. für Bewässerung) sowie die Möglichkeit von Spätfrost, Sturm und Hagel.
In der Tierhaltung wird durch den Anstieg der Hitzetage mit zunehmenden Stress für die Tiere gerechnet. Anforderungen an Stallsysteme und Lüftungsanlagen werden zunehmen. Auch die Ausbreitung neuer sub(tropischer) Tierkrankheiten ist möglich. All dies wird die direkten und indirekten Kosten in der Tierhaltung erhöhen.
Hoch verwundbar wird auch die Fischzucht eingestuft – von erhöhten Bewirtschaftungskosten und Ertragsminderungen ist auszugehen. Die Bestände kälteliebender Fischarten werden zurückgehen.
(BMK, 2024 )