Katastrophenvorsorge durch innovative Risikosteuerung fördern − Einblicke aus Österreich, Frankreich und der Schweiz
Der OECD Bericht „Boosting Resilience through Innovative Risk Governance“ (2014) stellt eine Bestandsaufnahme der Errungenschaften der OECD-Länder im Hinblick auf den Aufbau von Resilienz gegen Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Katastrophen dar. Obwohl bedeutende Erfolge durch eine wirksame Risikoprävention und Risikominimierung erzielt wurden, sind weiterhin Schwachstellen und Lücken im Risikomanagement zu verzeichnen.
Am 19. Dezember 2017 wurde die von der OECD erstellte Studie „Boosting Disaster Prevention through Innovative Risk Governance – Insights from Austria, France and Switzerland” veröffentlicht. Auf der Grundlage der Ergebnisse des Berichts von 2014 wurde eine länderübergreifende Vergleichsstudie in Österreich, Frankreich und der Schweiz durchgeführt, um die Empfehlungen in spezifischen Länderkontexten zu testen. Die vorliegende Studie fasst die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen.
Die Ergebnisse legen dar, dass der Policy-Mix zur Risikoprävention zugunsten organisatorischer Maßnahmen, wie der Planung von gefährdeten Landnutzungsformen oder der verstärkten Anwendung risikosensitiver Regelungen, verschoben wurde. Die Studie unterstreicht weiters die Notwendigkeit einer besseren Politikbewertung, um die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Risikoprävention in der Zukunft zu erhöhen.
Spezielles Augenmerk in der Studie liegt auf Praktiken, bei denen es Ländern gelang, die Risikoprävention zu einer Aufgabe der gesamten Regierung und der gesamten Gesellschaft zu machen, indem unterstützende Governance- und Finanzierungsregelungen analysiert wurden.
Der enorme Aufwand, den großen Bestand an Strukturschutzmaßnahmen aufrechtzuerhalten, könnte in Zukunft eine stärkere Herausforderung werden, und so die Anfälligkeit gegenüber Katastrophen zunehmen bzw. die Resilienz abnehmen. Auch der Klimawandel wird als Herausforderung wahrgenommen, die zu einer Verschiebung der Risikolandschaft (Änderung von Frequenz und Intensität von Naturgefahren in der Zukunft) beiträgt. (ML, September 2018)