Notstromprojekt macht Wasserversorgung in der Südsteiermark krisensicher
Der Wasserverband Grenzland Südost in der Südoststeiermark zeigt vor, wie man die öffentliche Wasserversorgung krisensicher machen kann. In einem mehrphasigen Projekt wird daran gearbeitet, die Wasserversorgung für etwa 80.000 Menschen auch während eines überregionalen Stromausfalls zu gewährleisten. In Anbetracht zunehmender Extremwetterereignisse nimmt der Wasserverband damit eine Vorreiterrolle ein.
Am alljährlichen Weltwassertag wurde am 22. März 2017 das überregionale Notstromprojekt des Wasserverbandes Grenzland Südost beim Zentralpumpwerk Bad Gleichenberg in der Steiermark eröffnet. Bei der feierlichen Inbetriebnahme der Notstromaggregate waren Landesrat Johann Seitinger, Verbandsobmann Bürgermeister Ing. Josef Ober und zahlreiche weitere Ehrengäste anwesend.
Der Wasserverband Grenzland Südost ist nun für den Notfall gerüstet: Insgesamt 10 Notstromaggregate mit einer Gesamtleistung von knapp 1.000 Kilowatt versorgen im Notfall 77 % des Verbandsgebietes mit einer Menge von ca. 100 Liter pro Sekunde bestem Trinkwasser aus den eigenen Brunnenanlagen.
„Wir haben nun einen weiteren wichtigen Schritt bei der Durchführung unseres Ausbauprogrammes gesetzt. Unser Ziel ist es, nach Abschluss der darauffolgenden Phasen bis zum Jahr 2025 letztlich alle Bewohner unseres Versorgungsgebietes auch bei Stromausfall mit Wasser versorgen zu können. Dann werden insgesamt 23 Notstromaggregate zur Verfügung stehen, die im Zusammenspiel mit Photovoltaikanlagen eine Energieunabhängigkeit der maßgebenden Außenanlagen, wie z.B. Brunnen, Pumpwerke oder Funkstationen ermöglichen.“, berichtet Dr. Franz Friedl, der beim Wasserverband Grenzland Südost als Technischer Leiter für Nachhaltigkeit und Krisenvorsorge zuständig ist und das Projekt betreut.
Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 1,1 Mio. Euro, finanziert durch Eigenmittel des Wasserverbandes, Bundesmittel nach dem Umweltförderungsgesetz (UFG) und eine Förderung des Landes Steiermark.
„Damit sind wir beispielsweise auch für Hitzewellen gewappnet, in denen der Wasserbedarf der Bevölkerung am größten ist. Ein Stromausfall zu diesem Zeitpunkt hätte schwerwiegende Konsequenzen. Wir als Wasserverband tragen hier eine große Verantwortung, der wir mit unserer Notstromversorgung gerecht werden wollen“, so Dr. Friedl abschließend.
Zahlen und Fakten des Wasserverbandes:
- rund 300 km Transportleitungen
- rund 270 Bauwerke (Brunnen, Wasserbehälter, Pumpwerke & Schächte)
Der Ortsnetzbereich umfasst:
- rund 1.600 Schieber und Hydranten
- rund 2.000 km Leitungen
- rund 250 große Bauwerke (Behälter & Pumpwerke)
- ca. 26.000 Haushalte an öffentliche Wasserversorgung angeschlossen
- ca. 80.000 Menschen damit direkt versorgt
Für Fragen zum Projekt steht Dr. Franz Friedl unter 03155/5104 oder friedl@wasserversorgung.at zur Verfügung, der beim Wasserverband u.a. für die Krisenvorsorge zuständig ist. (Dezember, 2017)