Wald im Klimawandel

Der Wald muss sich in Zukunft neben seinen vielfältigen Aufgaben auch den großen Herausforderungen des Klimawandels wie höheren Temperaturen, feuchteren Wintern und trockeneren Sommern stellen. Mit einer klimafitten Bewirtschaftungsstrategie können Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter ihre Wälder auf diese Herausforderungen vorbereiten. 

Wald

Damit Wälder in Zukunft den Anforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, gewachsen sind, wurde das Projekt „Wald im Klimawandel“ ins Leben gerufen. Federführend an der Umsetzung des Projektes beteiligt sind Forschungseinrichtungen wie das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und die Universität für Bodenkultur, aber auch Interessensvertretungen aus der Verwaltung wie der Österreichische Gemeindebund und die Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Mit dem Projekt werden aktuelle, fundierte Ergebnisse aus der Wissenschaft an die Praktiker und Praktikerinnen weitergegeben und gleichzeitig neue Informationen gewonnen.

So wird etwa mittels einer Umfrage versucht, Personen mit privatem Waldbesitz zu erreichen und deren Beratungsbedarf zu erheben. Daraufhin sorgen maßgeschneiderte Informationen für eine geeignete Unterstützung zur Behebung von bestehenden Schwierigkeiten bei der individuellen Waldbewirtschaftung.

Ökologische und ökonomische Herausforderungen

Welche sind die Probleme, mit denen bei der Bewirtschaftung von Wäldern im Klimawandel gerechnet werden muss? Trockenstress, hervorgerufen durch häufiger auftretende Hitze- und Trockenperioden, entwickelt sich immer mehr zur Bedrohung für unsere Wälder, insbesondere wenn Trockenperioden mit biotischen Schädlingen wie Borkenkäfern oder Pilzerkrankungen einhergehen. Besonders betroffen von den hohen Temperaturen wird die Fichte in ihrem künstlichen Anbaugebiet sein. Eine Anpassungsmaßnahme wird daher darin bestehen, die Fichtenanteile zu reduzieren und gleichzeitig Mischwälder zu fördern. Ein krisensicherer und vorausschauender Waldbau legt deshalb besonderen Wert auf eine entsprechende Baumartenwahl. Neben der geeigneten Baumartenwahl ist auch die richtige Herkunftswahl entscheidend. Nähere Informationen dazu werden z. B. in der BFW-Praxisinformation 44: Wege zum klimafitten Wald bereitgestellt.

Die hohe Biodiversität eines gesunden Waldes stabilisiert das Ökosystem und hilft so bei der Anpassung an den Klimawandel. Der gesunde und stabile Wald schützt uns vor Naturgefahren, sorgt für sauberes Wasser und reine Luft und ist vielfältiger Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. „Wald im Klimawandel“ hilft Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern sowie Gemeinden mit Informationen zu einer klimafitten Bewirtschaftungsstrategie dabei, den Wald auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Das Spektrum an Unterstützung schließt auch Möglichkeiten zur Minimierung des betrieblichen Risikos bei der Waldbewirtschaftung mit ein.

Der Wald als Klimaschützer

Neben den ökologischen und anpassungsrelevanten Aspekten bei der Waldbewirtschaftung geht es dem Projekt auch um die Stärkung des Waldes in seiner Rolle als Produzent von Holzprodukten und als Speicher und Senke von Kohlenstoff im Sinne des Klimaschutzes. „Wald im Klimawandel“ ist Bestandteil der Kampagne "Holz verwenden ist gut für das Klima – Wir machen unseren Wald klimafit", die im Herbst 2016 vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft gestartet wurde. Dabei werden Ziele der europäischen und österreichischen Klima-, Energie-, Biodiversitäts- und Umweltstrategien umgesetzt.

„Wald im Klimawandel“ richtet sich an alle Österreicherinnen und Österreicher, die im Besitz von Wald sind (insbesondere von Kleinwald und hoffernem Wald), an alle Österreichischen Gemeinden sowie an alle Österreichischen Klima- und Energiemodellregionen (KEMs), Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLARs) und LEADER-Regionen. (September 2017)