GoApply-Abschlusskonferenz zieht Fachpublikum an
Am 24. April 2019 trafen sich über 70 Fachleute aus sechs Alpenländern zur Konferenz «Shaping the Future of Climate Change Adaptation in the Alpine Countries» an der Universität für Bodenkultur in Wien. Unter tatkräftiger Beteiligung des Fachpublikums wurde diskutiert, wie sich die Ergebnisse aus drei Jahren transnationaler Forschung in die Praxis übersetzen lassen.
Hier setzt das Projekt GoApply – Multidimensional governance of climate change adaptation in policy making and practice – an. Das Projekt wurde von den nationalen Anpassungskoordinatoren der vier Länder Deutschland, Italien, Schweiz und Österreich durchgeführt und vom Interreg Alpenraumprogramm gefördert. Auf der Abschlusskonferenz am 24. April haben die Projektpartner ihre gemeinsamen Ergebnisse zur Diskussion gestellt.
Die Ernte aus drei Jahren praxisnaher Forschung ist dabei reichlich: Veröffentlicht und im Zuge der Abschlusskonferenz vorgestellt wurden je zwei Berichte je Land zu Fallstudien, Erfolgsfaktoren, Hemmnissen und Politikempfehlungen für vertikale und horizontale Governance der Klimawandelanpassung. Weiters gibt es zwei länderübergreifende Synthesen dieser Ergebnisse, mit Empfehlungen zur Umsetzung und guten Beispielen aus der Praxis. Darüber hinaus wurde eine mehrsprachige Praxisbroschüre vorgestellt, die gelungene Stakeholder-Beteiligungsformate aus allen Alpenländern vorstellt, Erfolgsfaktoren identifiziert und eine Praxisanleitung für lokale Beteiligungsprozesse liefert. Nicht zuletzt wurde auch eine umfassende interaktive Visualisierung der Governancelandschaften aller sieben Alpenländer entwickelt, die alle anpassungsrelevanten Politiken, Akteure, Maßnahmen und Wissensressourcen sowie die diese verbindenden Prozesse kartiert. Diese und weitere Ergebnisse des Projekts sind nun auf der Projektwebsite (siehe unten) verfügbar.
Die Abschlusskonferenz beschränkte sich auf kurze Einstiegspräsentationen und gab danach den Praxisakteurinnen und -akteuren das Wort, also den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz. In einem angeleiteten, kreativen Design-Thinking-Prozess stellten sich drei Gruppen den folgenden Fragen: (1) Wie können regionale und lokale Stakeholder besser eingebunden werden? (2) Wie kann Anpassungswissen besser übersetzt werden, um Praxisakteure zu unterstützen? (3) Wie kann die horizontale und vertikale Governance verbessert werden, um die Umsetzung von Maßnahmen zu erleichtern?
Die Lösungsvorschläge waren überaus vielfältig, weshalb eine Jury aus jeder Gruppe die jeweils überzeugendste Lösung auswählte. Aus der Gruppe (1) war das ein lokaler Aktionsplan zur Klimawandelanpassung mit einem „Kümmerer“ in zentraler Funktion, aus der Gruppe (2) Klimadetektive in Schulen, die über die Kinder und deren Eltern Bewusstsein schaffen und aus Gruppe (3) ein Gemeindeausschuss zum Thema Klimawandelanpassung. Im Detail sind diese Vorschläge in der Konferenzdokumentation festgehalten, die auf der GoApply Website (siehe unten) abrufbar ist. (WL, Juni 2019)
Weiterführende Informationen
Kurztitel: GoApply
Langtitel: Multidimensional governance of climate change adaptation in policy making and practice
Projektleitung: Umweltbundsamt GmbH, DI Wolfgang Lexer
Projektpartner: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung des Umweltbundesamts Dessau (UBA), Fondazione Lombardia per l’Ambiente (FLA), Bundesamt für Umwelt der Schweizerischen Eidgenossenschaft (BAFU).
Kooperationspartner und nationale Projektbeobachter: EUSALP Aktionsgruppe 8, Alpiner Klimabeirat der Alpenkonvention, Amt für Umwelt des Fürstentums Liechtenstein, Ministerium für Umwelt und Raumplanung der Republik Slowenien, Ministére de la Transition Écologique et Solidaire der Republik Frankreich.
Projektlaufzeit: November 2016 – April 2019
Zum Thema
GoApply Projektwebsite: Ergebnisse, Publikationen, Konferenzdokumentation
Interaktive Visualisierung der Governancesysteme (Politiken, Maßnahmen, Akteure, Wissensressourcen, Interaktionen) zu Klimawandelanpassung in allen Alpenländern (Akteure, Gesetze, Maßnahmen, Wissensgrundlagen)