Tourismus
Im Tourismus wirken sich die Klimaveränderungen mäßig bis stark auf Winter- und Sommertourismus, Seentourismus sowie Städte- und Gesundheitstourismus aus. Die Verwundbarkeit ist je nach Region und Tourismussegment unterschiedlich und kann zum Teil auch Chancen mit sich bringen.
Für den alpinen Wintertourismus werden sich überwiegend negative Konsequenzen durch verschlechterte Schneebedingungen und steigende Beschneiungskosten ergeben. Je nach den Erfolgen im Klimaschutz ist in Höhenlagen von 1500 bis 2500 m Seehöhe bis 2100 mit einem Rückgang der Schneedeckendauer zwischen 10 und 25 % zu rechnen. Die meteorologischen Bedingungen für technische Beschneiung werden sich zunehmend verschlechtern, ausgenommen sind hochalpine Bereiche über 2000 Meter. Unsichere Schneeverhältnisse können zudem dazu führen, dass Wintersporturlaubende auf den Winterurlaub verzichten. (Olefs et al., 2020; Gobiet und Strasser, 2022).
Chancen entstehen insbesondere für den Sommer- und den Seentourismus, da sich die Sommersaison verlängert und längere Schönwetterperioden gute Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten darstellen. Höhere Gewässertemperaturen können aber vor allem in kleineren Badeseen gesundheitliche Belastungen nach sich ziehen. Auch sinkende Wasserpegel, wie 2022 beim Neusiedler See, können sich negativ auf den Tourismus auswirken.
Der Städtetourismus konnte bis zum Beginn der Sars-Cov-2 Pandemie einen beträchtlichen Zuwachs verzeichnen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die weitere Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten die Attraktivität von Städtereisen insbesondere im Zeitraum von Juni bis August in Zukunft beeinträchtigen wird.
Wenn die körperliche Belastung durch vermehrte Hitzetage und Tropennächte steigt, kann der Gesundheitstourismus profitieren.
(BMK, 2024 )