Zweiter Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie
Nach der Veröffentlichung des ersten Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie 2015 zieht die deutsche Bundesregierung nach fünf Jahren erneut Bilanz und bestimmt die inhaltlichen und strategischen Leitlinien sowie die künftigen politischen Schwerpunkte. Im integrierten Aktionsplan Anpassung sind zudem über 180 aktualisierte Maßnahmen angeführt, mit welchen den Folgen des Klimawandels entgegengewirkt werden soll.
Deutschland hat bereits 2008 mit der von der Bundesregierung beschlossenen Anpassungsstrategie (DAS) den strategischen Rahmen gesetzt, um langfristige und sozial verträgliche Schritte gegen die Folgen des Klimawandels zu setzen. 2011 folgte der Aktionsplan Anpassung (APA), welcher die Strategie mit konkreten Maßnahmen unterlegte. Damit war die Basis für die langfristige Anpassung an den Klimawandel in Deutschland geschaffen.
Nachdem aber der Klimawandel als Forschungs- und Politikfeld einem stetigen Wandel unterworfen ist, ist es notwendig, die Anpassungsstrategie sowie den Aktionsplan dementsprechend in regelmäßigen Abständen zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Daher wurde 2015 der erste Fortschrittsbericht zur DAS mit einem zweiten Aktionsplan (APA II) veröffentlicht, welcher die künftigen Schwerpunkte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels festlegte. Wesentliche Grundlage für diesen Bericht und die Ableitung von Handlungserfordernissen zur Anpassung stellten der Monitoringbericht zur DAS sowie die ebenfalls 2015 veröffentlichte Vulnerabilitätsanalyse dar.
Nun wurde nach fünf Jahren erneut Bilanz gezogen und der zweite Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie und der Aktionsplan III veröffentlicht. Damit werden konkrete Schritte zur Weiterentwicklung und Umsetzung der DAS vorgelegt. Die Maßnahmen der Aktionspläne werden derzeit alle vier Jahre aktualisiert.
Der Fortschrittsbericht 2020 gibt einen aktuellen Stand im Hinblick auf Wissen, Strukturen und Handlungsansätze. Der im Bericht enthaltene Aktionsplan Anpassung III beschreibt mehr als 180 laufende und neue Maßnahmen aller Bundesressorts. Diese umfassen Maßnahmen gegen Risiken durch Hoch- und Niedrigwasser oder gestörte Infrastrukturen, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, Gesundheitsgefahren, Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft sowie Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes. Darüber hinaus werden künftige Ziele festgehalten, wie z.B. die Entwicklung von konkreten Zielsetzungen für ein klimaresilientes Deutschland in verschiedenen Handlungsfeldern, eine verbesserte Analyse der Wirksamkeit von Maßnahmen sowie eine Kosten-Nutzen-Bewertung zu Klimawandelschäden und Anpassungsausgaben des Bundes. Darüber hinaus fördert das Bundesumweltministerium erstmals soziale Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Kindertagesstätten oder Krankenhäuser mit bis zu 150 Millionen Euro bei ihren speziellen Herausforderungen in der Klimaanpassung.
Neben dem Fortschrittsbericht und dem Aktionsplan sind auch die regelmäßige Evaluation des Anpassungsprozesses, die Vulnerabilitätsanalysen sowie die in Abständen von vier Jahren veröffentlichten Monitoringberichte zur DAS Teil des Berichtswesens für den Planungsprozess zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland etabliert. Der erste Monitoringbericht beschreibt die Wirkungen des Klimawandels mit wissenschaftlich gesicherten Daten und schafft somit einen Überblick über die beobachteten Klimafolgen und bereits eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen. 2019 wurde bereits der zweite Monitoringbericht veröffentlicht. Die nächste Vulnerabilitätsanalyse ist für 2021 geplant. (Dezember 2020)