Anpassung im e5 Programm
Das e5 Programm wurde mit dem Ziel entwickelt, Gemeinden konkret und langfristig bei der Umsetzung von Klimaschutz und im Bereich Energieeffizienz zu unterstützen. Zentrales Element ist ein Katalog mit 79 Maßnahmen. Mehr als ein Viertel der darin enthaltenen Maßnahmen stehen in direktem Zusammenhang mit Klimawandelanpassung oder unterstützen diese.
Das e5-Programm unterstützt Gemeinden und Städte, ihre Energiepolitik zu überprüfen, energiepolitische Ziele zu entwickeln und konkrete Energie- und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Im Vordergrund stehen der Klimaschutz durch Verringerung des CO2 Ausstoßes, der sparsame effiziente Umgang mit Energie, die Förderung erneuerbarer Energieträger und sanfter Mobilität.
Anpassung im Maßnahmenkatalog
Zentrales Arbeitselement ist der e5-Maßnahmenkatalog mit 79 Maßnahmen, die sich nach sechs Handlungsfeldern aufteilen
Die Handlungsfelder sind:
- Entwicklungsplanung und Raumordnung: Leitbild, Energie-, Verkehrsplanung
- Kommunale Bauten und Anlagen: Verwaltungsgebäude, Straßenbeleuchtung, Bauhof
- Versorgung und Entsorgung: Energie – Wasser – Abwasser - Abfall
- Verkehr und Mobilität: motorisierter Individualverkehr, Fußgänger, Radfahrer, Öffentlicher Verkehr
- Kommunikation und Kooperationen: Bewusstseinsbildung, Motivation, Kommunikation und Kooperationen, Beratung
- Interne Organisation: Energiebeauftragte, Gründung einer Energiegruppe, ressortübergreifende Kooperationen, regelmäßige Erfolgskontrolle
Der Katalog bildet die Basis um den Standort der Gemeinde zu bestimmen. Daraus entwickeln die Gemeinden gemeinsam mit e5-BeraterInnen ihr energiepolitisches Arbeitsprogramm. Mehr als ein Viertel der darin enthaltenen Maßnahmen dient auch der Anpassung an den Klimawandel bzw. unterstützt diese. Dazu zählt z.B. die strategische Maßnahme „Auswertung der Folgen des Klimawandels“, die als Basis für die Auseinandersetzung mit der Klimawandelanpassung und der Umsetzung möglicher Maßnahmen gilt. Dabei werden Themen wie Bewertung des Risikos für Überschwemmungen, Vermeidung zusätzlicher Klimatisierung von Gebäuden, Hitze- und Dürreperioden etc. behandelt. Weitere anpassungsrelevante Aspekte umfassen beispielsweise die Kühlung durch erneuerbare Energieträger, Fernkälte, Reduktion der Bodenversiegelung, Trennung von Ab- und Regenwasser sowie Regenwassernutzung.
Anzahl der e5 Gemeinden steigt
Österreichweit nehmen 2015 bereits 183 Gemeinden und Städte aus 7 Bundesländern am e5-Programm teil. Damit leben über 15% der österreichischen Bevölkerung in einer e5-Gemeinde, die zusammen 450 „e“ erarbeitet. Mit der höchsten Stufe, mit 5e, sind bereits 16 Gemeinden ausgezeichnet.
Teilnehmende Gemeinden erhalten eine professionelle Prozessbegleitung, um ihre Energiepolitik zu überprüfen und konkrete Ziele festzulegen und zu erreichen. e5-Gemeinden werden zertifiziert und unterziehen sich alle drei Jahre einer unabhängigen Überprüfung. Nach dem Stand der Umsetzung werden ein bis fünf „e“ vergeben. Ein „e“ wird ab 25% umgesetzter Maßnahmen vergeben. Fünf „e“ erhält eine Gemeinde, wenn diese 75% aller für die Gemeinde festgelegten Maßnahmen umgesetzt hat.
In jeder e5-Gemeinde wird ein e5-Team eingerichtet, das sich unabhängig aus EinwohnerInnen, ExpertInnen, VertreterInnen von Umweltschutzorganisationen, Firmen, der VertreterInnen der Gemeinde etc. zusammensetzt. Mehrmals jährlich finden Treffen mit den e5-TeamleiterInnen und den Energiebeauftragten zum Erfahrungsaustausch statt. Zusätzlich gibt es ein umfassendes Weiterbildungsangebot.
Das e5 Programm startete 1998 mit den Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Seither sind vier Bundesländer beigetreten: Kärnten (2004), Steiermark (2005), Burgenland (2008) und Niederösterreich (2011). (März, 2016)