Mückenstiche erfolgreich vermeiden
Gelsenstiche sind vor allem schmerzhaft und lästig. Stechmücken können aber auch Krankheitserreger übertragen, so z.B. das West Nil Virus. In Österreich ist dieses Risiko zwar gering, dennoch ist es sinnvoll, vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Übertragungen zu kennen und sich entsprechend zu schützen.
Mückenstiche sind eine negative Begleiterscheinung der warmen Jahreszeit. Warum soll man gerade heute versuchen, ihnen zu entgehen? Welche Gefahren bergen Insektenstiche und welche einfachen Tipps kann man befolgen, um zumindest die Häufigkeit, mit der man gestochen wird, erfolgreich zu reduzieren?
Übertragung von Krankheiten
Steckmücken übertragen Krankheiten, die ausgehend von tropischen Klimazonen ihre Verbreitung auch in Mitteleuropa fanden, wie z.B. das West Nil Fieber. Das natürliche Reservoir des West Nil Virus, der Erreger des West Nil-Fieber, stellen Vögel dar. Verschiedene Stechmückenarten, wie beispielsweise die heimische Stechmücke der Gattung Culex, können das Virus dann auf Wirbeltiere wie etwa Pferde oder auch auf den Menschen übertragen. Menschen und Säugetiere gelten als Fehlwirte, die zwar erkranken können, bei der Weiterverbreitung der Krankheit aber eine unbedeutende Rolle spielen. Das Risiko sich in Österreich anzustecken und an West Nil Fieber zu erkranken wird derzeit als sehr gering eingeschätzt.
Krankheitszeichen von West Nil Fieber
Kommt es dennoch zu einer Infektion, haben 80 Prozent der Infizierten keinerlei Krankheitszeichen. 20 Prozent der West Nil Virus-Infektionen zeigen Symptome eines grippalen Infektes (ein bis drei Wochen lang unspezifische Symptomatik mit Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellung). Weniger als 1 Prozent der West Nil Virus- Infektionen verlaufen unter Beteiligung des zentralen Nervensystems mit Hirnhautentzündung, Hirnentzündung oder kinderlähmungsähnlichen, schlaffen Lähmungen. Diese schweren Verläufe können auch zu bleibenden Schäden und zum Tod führen. Wesentliche Risikofaktoren für solche Verläufe sind ein geschwächtes Immunsystem sowie höheres Alter. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 14 Tage. Um die Infektion zu überwinden, hilft körperliche Schonung. Antibiotikum hat keine Wirkung, auch eine Impfung gibt es derzeit nicht.
Wie vermeide ich Mückenstiche?
Die Prophylaxe besteht im Schutz vor Mückenstichen und in der Vermeidung von Brutplätzen.
- Insektenabwehr durch Repellents: Repellents sind Substanzen, die Bremsen, Fliegen, Stechmücken aber auch Zecken fernhalten, indem sie den Geruchssinn der Insekten stören, diese aber im Gegensatz zu Insektiziden nicht abtöten. Durch Verdunstung entsteht auf der Haut oder den Kleidern ein dünner Duftmantel, der die Insekten abstößt oder verhindert, dass diese den Geruch des Wirtes wahrnehmen.
- langärmelige Bekleidung tragen, insbesondere in der Dämmerung
- Mückennetze an Fenstern und Türen und ggf. zusätzliche Moskitonetze über dem Bett anbringen
- Wasseransammlungen in der Nähe vermeiden: Stechmücken legen ihre Eier in jede Wasseransammlung ab. Man kann die Gelsenmenge reduzieren, indem man zum Beispiel Regentonnen abdeckt und in Vogeltränken/ Hundetränken zumindest wöchentlich das Wasser wechselt. Stechmücken sind schlechte Flieger – sie können nur rund 100 bis 150 Meter fliegen. Dort wo man Stechmücken sieht, muss daher der Brutplatz in dieser Entfernung liegen.
- Raumplanungs- und Wasserbauprojekte richtig konzipieren, um Massenvermehrungen von Stechmücken zu verhindern
- Maßnahmen zur Eindämmung der Vermehrung von Stechmücken wie Reduktion von Nistplätzen oder – in besonderen Situationen – die gezielte Einbringung von Mitteln gegen Larvenbildung in Wasserreservoirs
Mit diesen einfachen Maßnahmen kann man zumindest die Häufigkeit, mit der man gestochen wird, reduzieren. Es empfiehlt sich insbesondere in fernen Urlaubdestinationen, diese Tipps umzusetzen. (Juni 2019)