VINAR: neues Wiener Netzwerk für Atmosphärenforschung
“VINAR - Vienna Network for Atmospheric Research” ist ein im Dezember 2020 von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Universität Wien gegründetes Netzwerk für Atmosphären- und Klimaforschung. Das Ziel dabei ist, Forschungen zu bündeln und zu intensivieren und Wien zu einem führenden Forschungsstandort auf diesem Gebiet zu machen.
Die Klima- und Atmosphärenforschung hat in den letzten Jahren durch neue meteorologische Modelle und laufend neue Entwicklungen einen rasanten Wandel vollzogen. Drängende Fragen – nicht zuletzt jene in Bezug auf die Klimakrise – sollen innerhalb kürzester Zeit beantwortet werden. Vor diesem Hintergrund wurde von der Universität Wien und der ZAMG das Forschungsnetzwerk VINAR (Vienna Network for Atmospheric Research) gegründet, in welchem künftig Meteorologie, Atmosphären- und Klimaforschung thematisch fokussiert und verstärkt wird.
Gebündelte Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit von Universität Wien und ZAMG geht bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als der Leiter der ZAMG gleichzeitig zum Professor für Physik an der Universität Wien ernannt wurde (Anmerkung: Die ZAMG zählt zu den ältesten staatlichen Wetterdiensten der Welt, gegründet 1851). Durch diese Kooperation etablierte sich Wien in den darauffolgenden Jahrzehnten zu einem der weltweit führenden Standorte für Meteorologie. Mit dem Forschungsnetzwerk VINAR soll an diese erfolgreiche Zeit angeknüpft werden. Geleitet wird das Netzwerk von Andreas Stohl, Institut für Meteorologie und Geophysik, und Gerhard Wotawa, Bereichsleiter für Daten, Methoden und Modelle an der ZAMG. Laut Stohl soll VINAR „als eine Art Turbo“ die Atmosphären- und Klimaforschung in Wien vorantreiben und Wien zu einem „Leuchtturm der Atmosphärenforschung“ machen. In den kommenden Jahren soll über den Verbund die Grundlagenforschung zur Verbesserung der gemeinsam verwendeten Wettervorhersage- sowie der Klima- und Ausbreitungsmodelle weiterentwickelt werden. Darüber hinaus liegt ein Fokus auf der Weiterentwicklung von Modellen, welche sich auf den Transport von Schadstoffen und Treibhausgasen oder den Ursprung von Starkregenereignissen konzentrieren. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels ist es laut Stohl umso wichtiger, auf Gemeinde-, Länder, und Bundebene maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, welche insbesondere der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger dienen.
Eine Zusammenarbeit ist auch in der Lehre geplant, insbesondere im Hinblick auf übergreifende Seminarprogramme und die gemeinsame Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden. Detaillierte Informationen zum Forschungsnetzwerk VINAR werden in den nächsten Wochen auf der Website der Universität Wien veröffentlicht. (Februar 2021, CM)