CLIMSAVE: Integrierte Bewertungsmethode zur Vulnerabilität und Anpassung in Europa

Das im 7. Rahmenprogramm der EU finanzierte Projekt CLIMSAVE entwickelt integrierte Methoden, für eineBewertung von klimawandelbedingten Einflüssen auf Mensch-Umwelt-Systeme und deren Vulnerabilität ermöglichen. Weiters werden mögliche Anpassungsmaßnahmen auf ihre Eignung für die Region und die dort verfügbaren Kapitalien (Human-, Sozial-, Natur-, Infrastruktur-, und Finanzkapital) evaluiert.

Unter der Leitung der Universität von Oxford arbeiten 18 Institutionen aus 13 Ländern an der Entwicklung einer integrierten Methode zur Bestimmung von klimawandelbedingten Einflüssen auf Mensch-Umwelt-Systeme und deren Verletzlichkeit. Für ausgewählte Schlüsselsektoren (Landwirtschaft, Wald, Biodiversität, Küsten/Augebiete, Wasserressourcen, städtische Entwicklung und Verkehr) werden auf regionaler und europäischer Ebene Anpassungsoptionen evaluiert und Wechselwirkungen untersucht. Dazu wird eine benutzerfreundliche, webbasierte Bewertungsplattform eingerichtet. Diese verknüpft die sektoralen Modelle und ermöglicht so den regionalen AkteurInnen, klimawandelbedingte Einflüsse und ihre Auswirkungen in der Region zu erkennen sowie geeignete Anpassungsmaßnahmen – auf Grundlage ihrer Kapitalien – zu setzen.

Die auf dem Kapitalienansatz (s. u.) basierenden Indikatoren dienen dazu, Vulnerabilitäts-Hotspots – also besonders betroffene und anfällige Gebiete – zu identifizieren und Möglichkeiten für die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen zur Reduktion der Verwundbarkeiten aufzuzeigen. Hierbei werden sektorübergreifende Vor- und Nachteile, Trade-Offs, aber auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Um robuste Maßnahmen zu erhalten werden Methoden zum Umgang mit Unsicherheiten entwickelt und integriert.

Im Rahmen von je drei Workshops auf europäischer und auf regionaler Ebene (Schottland) werden Stakeholder eingebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass die im Projekt entwickelten Methoden auf unterschiedlichen Ebenen angewendet werden können.

Als österreichischer Partner leitet das Sustainable Europe Research Institute (SERI) gemeinsam mit der University of Edinburgh das Arbeitspaket, in dem die Vulnerabilitäts-Hotspots identifiziert und die Unsicherheiten der Einflüsse analysiert werden. Als erster Meilenstein wurde ein Rahmenwerk erarbeitet, das Begriffserläuterungen vornimmt und das Zusammenspiel verschiedener Kapitalienformen mit dem Klimawandel beschreibt (siehe Abbildung 1). Zudem arbeitet SERI in jenem Arbeitspaket mit, in dem der Anpassungskapazitäts-Index, basierend auf den 5 Kapitalien, entwickelt und für verschiedene Maßnahmen angewendet wird. 

Das Rahmenwerk zeigt die kausalen Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen des Klimawandels und den Möglichkeiten zur Anpassung und zum Umgang mit dessen Konsequenzen. Die blauen Boxen stellen die Treiber und den Druck dar, welcher auf das Mensch-Umwelt-System einwirkt. Ihr Effekt ist abhängig von der Schwere der Belastung, der das System ausgesetzt ist.

Das CLIMSAVE Rahmenwerk

Innerhalb der hellblauen Box werden die fünf Kapitalien angezeigt, die sowohl die unmittelbare Kapazität zur Bewältigung des Druckes bestimmen, als auch die Anpassungskapazität über einen längeren Zeitraum definieren. Abhängig von den Auswirkungen, die die Qualität und Quantität der Kapitalien auf die Kapazitäten haben, werden EntscheidungsträgerInnen Abschwächungsmaßnahmen einsetzen (d. h. Maßnahmen, die die Milderung eines Treibers oder Druckes auf das System bezwecken) oder Anpassungsmaßnahmen implementieren, indem sie in unterschiedliche Komponenten der Kapitalien investieren.

Die Ergebnisse von CLIMSAVE werden zahlreiche Entscheidungsprozesse auf regionaler aber auch auf europäischer Ebene hinsichtlich der Auswahl von Anpassungsmaßnahmen unterstützen. Der integrierte Ansatz ermöglicht den Entscheidungsträgerinnen/trägern, die Wechselwirkungen zwischen den Sektoren zu untersuchen und zu verstehen und darauf aufbauend adäquate Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. (Juni, 2011)

Weitere Informationen

Projekt-Webseite