LEADER-KLIMA-IMPULS-TAG 2021

Als eine „Veranstaltung mit Modellcharakter“ bezeichnete Ulrike Rauch-Keschmann, Leiterin der Sektion V – Tourismus und Regionalpolitik im BMLRT, den LEADER-KLIMA-IMPULS-TAG. Zwei Ressorts schlossen sich an diesem Tag zusammen, um die Herausforderungen der Klimakrise gemeinsam über LEADER in Angriff zu nehmen. Dass dies dringend nötig ist, zeigt die Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte. Sie sind geprägt von höherer Durchschnittstemperatur – in Österreich sind es fast + 2 °C, einer Zunahme der Hitzetage, häufigeren Trockenperioden und zunehmenden Starkniederschlagsereignissen, die oft mit Hagel und Stürmen einhergehen. Da die Folgen des Klimawandels schon heute vielerorts zu spüren sind, braucht es innovative Konzepte und Anstrengungen auf allen Ebenen – von der nationalen bis hin zur lokalen. Die Regionen sind dabei in Österreich vielfach Vorreiter. Isabella Plimon, Leiterin der Abteilung VI/7 – Innovative Klima- und Energie-Technologien und Bioökonomie im BMK, verstärkt die von Harald Kraxner vom LEADER-Forum Österreich zuvor aufgestellte Forderung, „gemeinsam die Klima-PS auf den Boden zu bringen“. Ziel der Veranstaltung war es, den LEADER-Regionen den Weg in das neue Aktionsfeld 4 – Klimaschutz und Klimawandelanpassung zu ebnen.

Viele LEADER-Regionen aus Österreich arbeiten aktuell an der Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategien (LES) für die neue Periode 2023 bis 2027. Klimaagenden spielen dabei, zumindest indirekt, in allen Aktionsfeldern eine wichtige Rolle. Denn die Folgen der Klimakrise wirken sich auf alle Bereiche aus, so beispielsweise auf den Tourismus, die Land- oder die Forstwirtschaft. Was es braucht, sind weniger Einzelaktionen, sondern eine gesamtregionale, sozioökonomische Transformation, welche besonders mit Hilfe von LEADER einen Anstoß finden könnte. Der Green Deal, Fit for 55, Farm to Fork, sowie die Österreichische Anpassungsstrategie und jene der Bundesländer geben die Marschrichtung vor. Sicher ist, es bleibt nicht mehr viel Zeit für die Umsetzung.

Umso wichtiger ist es, dass österreichische Regionen auf jegliche Unterstützung zurückgreifen, die den Klimaschutz als auch die Klimawandelanpassung weiter beschleunigen. Das bereits seit über 10 Jahren laufende Programm KEM - Klima- und Energiemodellregionen des Klima- und Energiefonds ist eine solche Initiative, die synergistisch zu LEADER genutzt werden kann. Das gilt auch für das KLAR! Programm der Klimawandelanpassungs-Modellregionen, ebenfalls unterstützt durch den Klima- und Energiefonds, das seit 2017 die zweite Säule des Pariser Klimaabkommens abdeckt. Mit diesen und noch weiteren Programmen (e5, Klimabündnisgemeinden, etc.) kann es gelingen, viel „human power“ in die Regionen zu bringen und die Kräfte von engagierten Menschen bündeln. Die beim LEADER-KLIMA-IMPULS-TAG vorgestellten Best Practice Beispiele aus den LEADER-Regionen Eferding, Donau NÖ-Mitte und Elsbeere Wienerwald, als auch die regionalen Klimamemoranden der LEADER-Regionen Vulkanland, Donau NÖ-Mitte und Mittelkärnten zeugen davon.