Sendai-Abkommen: weltweite Vorsorge gegen Naturkatastrophen
In der 3. UNO-Weltkonferenz zur Katastrophenvorsorge (WCDRR) in der japanischen Stadt Sendai wurde ein neues internationales Rahmenwerk verabschiedet, das die Schwerpunkte der Katastrophenvorsorge für 2015–2030 definiert. Ziel für die nächsten 15 Jahre ist die maßgebliche Reduktion von Risiken für und Verlusten an Menschenleben, Existenzgrundlagen und Gesundheit, sowie an öffentlichem und privatem Gut.
Zwar litt das Gastgeberland selbst in jüngster Vergangenheit in erster Linie unter Erdbebenkatastrophen, die über 4000 Delegierten aus 186 Ländern verweisen jedoch gleich zu Beginn des Abkommens auf die gravierenden Risiken des Klimawandels: Die Katastrophen, die – häufig verschärft durch den Klimawandel – an Häufigkeit und Intensität zunehmen, behindern den Fortschritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung maßgeblich. Während der letzten zehn Jahre waren 87 % der Katastrophen weltweit klimabedingt, so das zuständige UN-Büro.
Das Abkommen weist außerdem darauf hin, dass Maßnahmen zur Verringerung der Anfälligkeit nicht mit dem Anstieg der betroffenen Bevölkerung und Güter Schritt halten konnten. Dies habe neue Risiken erzeugt und katastrophenbedingte Verluste stetig ansteigen lassen, mit signifikanten ökonomischen, sozialen, gesundheitlichen, kulturellen und ökologischen Auswirkungen.
Klein(räumig)e Schäden summieren sich
Extremereignisse wie Taifune, Erdbeben oder Vulkanausbrüche sind in der Aufmerksamkeit sehr präsent, viel stärker als kleine aber häufige oder schleichend eintretende Desaster. Trotzdem stellen letztere in Summe einen großen Anteil der Katastrophenschäden dar und betreffen vor allem Gemeinden, Haushalte und kleine bis mittlere Unternehmen, so das Abkommen.
Vier Voraussetzungen für die Zukunft
Die Delegierten sehen vier prioritäre Herausforderungen für die Erreichung des Sendai-Ziels:
- Verstehen der Risikomechanismen
- Stärken des institutionellen Risikomanagements
- Erhöhen der Resilienz durch Risikominderung
- Stärken der Bereitschaft zu einer wirksamen Reaktion und „Wiederherstellung eine verbesserten Zustandes“
(Juli, 2015)