Förderung der Regenwassernutzung

Obwohl Österreich zu den wasserreichen Ländern der Erde zählt, können in niederschlagsärmeren Gebieten lokal quantitative und qualitative Problemen bei der Wasserversorgung auftreten. Längere Trockenperioden im Sommer und lokale Starkregenereignisse als Folgen des Klimawandels machen eine aktive Regenwassernutzung zunehmend interessanter.

Da Österreich zu den wasserreichen Ländern der Erde gehört, ist in den nächsten Jahrzehnten grundsätzlich mit keinem großräumigen Mangel in der Wasserversorgung zu rechnen. Allerdings kann es in bestimmten Regionen zu quantitativen und qualitativen Problemen bei der Wasserversorgung kommen. So führten in einigen Regionen Österreichs in den letzten Jahren meteorologische Extremereignisse (wie z. B. Hochwasser und Trockenheit, Erosion, auch indirekte Effekte durch Sturmereignisse) zu Störfällen in der Wasserversorgung. Durch eine veränderte Intensität und Häufigkeit von Extremereignissen könnten solche Ausfälle zukünftig zunehmen. Höhere Temperaturen und geringere Niederschlagsmengen führen zu einer geringeren Grundwasserneubildung und damit zu Absenkungen des Grundwasserspiegels.

Insbesondere an sommerlichen Hitzetagen und bei Hitzewellen ist mit steigendem Trink- und Brauchwasserbedarf zu rechnen. Darüber hinaus wird durch den hohen Versiegelungsgrad in Städten bei vermehrt auftretenden Starkregenereignissen die Abflussleistung der bestehenden Kanalisation überfordert.

Für viele Anwendungen im täglichen Leben ist Trinkwasserqualität nicht erforderlich. Die WC-Spülung, die Bewässerung des Gartens und in vielen Fällen auch der Betrieb der Waschmaschine können unter Einhaltung von bestimmten Kriterien mit Regenwasser vorgenommen werden. Dadurch wird die Entnahme aus dem Grundwasser reduziert. Ein weiterer Effekt ist die Entlastung der Kanalisation bei Starkregenereignissen, da eine Regenwasseranlage einen Teil des Niederschlags abpuffert.

In Österreich werden vielfältige Aktivitäten gesetzt um die Nutzung von Regenwasser zu forcieren. Die Broschüre Regenwassermanagement. Nachhaltiger Umgang mit wertvollem Regenwasserder Stadt Wien gibt beispielsweise einen guten Überblick über einen bewussten Umgang mit Regenwasser. Dies geht von übersichtlichen Informationen zu wichtigen Funktionen von Regenwasser, zu unterschiedlichen Möglichkeiten der Rückhaltung bis hin zu Maßnahmen zur Vermeidung von vollständig versiegelten Flächen. Weitere Informationen bieten beispielsweise auch die Website der Stadt Wien, die umweltberatung oder die Energie- und Umweltagentur NÖ.

In vielen Städten und Gemeinden werden Förderungen zur Errichtung von Regenwassernutzungsanlagen angeboten: z.B. fördert die Stadt Linz die Errichtung einer Regenwassernutzanlage mit unterirdischem Wasserspeicher zur Bewässerung der Außenanlage und/oder zur Reinigung von Fahrzeugen und/oder für die WC-Spülung im Stadtgebiet Linz. (Dezember 2012, aktualisiert März 2016)