The Global Risks Report 2019 - Weltwirtschaftsforum appelliert zu mehr internationaler Zusammenarbeit
Zunehmende geopolitische und geoökonomische Spannungen behindern eine angemessene Reaktion auf globale Risiken wie das Scheitern der Umweltpolitik, der Verlust der Artenvielfalt oder der Anstieg des Meeresspiegels. Das geht aus dem unlängst veröffentlichten Global Risks Report 2019 des Weltwirtschaftsforums hervor.
Der jährlich vom Weltwirtschaftsforum veröffentlichte Global Risk Report 2019 prognostiziert auch für dieses Jahr nichts Gutes. Schlafwandelt die Welt in eine Krise? Die globalen Risiken intensivieren sich, doch der gemeinschaftliche Wille, diese Risiken zu bewältigen, scheint auf einem Tiefpunkt angekommen.
Der Bericht stellt die Ergebnisse einer umfassenden Erhebung vor, in der fast 1.000 Entscheidungstragende aus dem öffentlichen Sektor, dem privaten Sektor, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft die Risiken bewerten, denen die Welt ausgesetzt ist. Demnach erwarten neun von zehn Befragten in diesem Jahr eine Verschärfung der wirtschaftlichen und politischen Konfrontationen zwischen Großmächten. Darüber hinaus werden über einen Zeitraum von zehn Jahren neben Cyberrisiken extreme Wetterbedingungen und das Scheitern der Klimapolitik als die schwersten weltweiten Risiken angesehen.
Alle fünf Umweltrisiken, die im Bericht genannt werden, erscheinen erneut in der Kategorie der Risiken mit den größten Auswirkungen und der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit: Verlust der Artenvielfalt, extreme Wetterereignisse, Scheitern in Bezug auf die Bekämpfung des Klimawandels und die Anpassung an den Klimawandel, durch den Menschen verursachte Katastrophen und Naturkatastrophen. Extreme Wetterbedingungen waren das Risiko, das am meisten Grund zur Besorgnis erregte, aber die Befragten machen sich auch verstärkt Sorgen um ein Versagen der Umweltpolitik: Nachdem das Risiko „Scheitern der Klimaschutz-und Anpassungsmaßnahmen“ nach dem Klimagipfel in Paris an Wichtigkeit verloren hatte, sprang es erneut auf Platz 2 der Risiken mit den größten Auswirkungen. Die Auswirkungen der Untätigkeit im Zusammenhang mit der Klimapolitik werden immer deutlicher. Die Geschwindigkeit, mit der der Verlust der Artenvielfalt voranschreitet, bietet besonderen Grund zur Besorgnis. Die Artenvielfalt ist seit 1970 um 60 % zurückgegangen. In der menschlichen Nahrungskette beeinträchtigt der Verlust der Artenvielfalt die Gesundheit und die sozioökonomische Entwicklung und hat Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die Produktivität und sogar die regionale Sicherheit. (AF, April 2019)
Die fünf größten Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit
1. Extreme Wetterereignisse (z. B. Überschwemmungen, Stürme usw.)
2. Scheitern der Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen
3. Große Naturkatastrophen
4. Schwerwiegende Fälle von Datenbetrug/-diebstahl
5. Groß angelegte Cyberangriffe
Die fünf größten Risiken in Bezug auf die Auswirkungen
1. Massenvernichtungswaffen
2. Scheitern der Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen
3. Extreme Wetterereignisse (z. B. Überschwemmungen, Stürme usw.)
4. Wasserknappheit
5. Naturkatastrophen (Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch, geomagnetische Stürme)
Die fünf wichtigsten globalen Trends
1. Klimawandel
2. Steigende Cyberabhängigkeit
3. Zunehmende Polarisierung der Gesellschaft
4. Wachsende Unterschiede bei Einkommen und Wohlstand
5. Zunehmende nationale Tendenzen