KLAR!-Maßnahmen aus der Praxis
Seit beinahe zwei Jahren setzen 20 KLAR!-Regionen in ganz Österreich Maßnahmen zur Anpassung an regionale Klimawandelfolgen um. Auf der KLAR!-Website gibt es nun eine Sammlung von Praxisbeispielen aus den Regionen. Von A, wie Akteurinnen und Akteure in der Katastrophenvorsorge vernetzen, bis Z, wie zukunftsfähige Gärten gestalten, ist alles dabei.
Seit kurzem präsentieren die KLAR!-Regionen ihre Erfolge und konkreten Anpassungsmaßnahmen auf der KLAR!-Website. Alle interessierten Personen können nun in einer Sammlung aus Praxisbeispielen schmökern und sich für Projekte in der eigenen Region inspirieren lassen. Die Themen sind dabei so vielseitig wie die Regionen selbst und werden laufend erweitert.
Die KLAR!-Zukunftsregion Ennstal organisierte und finanzierte eine Kommunikationsschulung für regionale Akteurinnen zum Thema Restrisiko bei Not- und Katastrophenfällen. Die Region war in den letzten Jahren verstärkt mit extremen Wetterereignissen konfrontiert, die zum Teil beträchtliche Schäden verursachten. Durch den Klimawandel wird sich dieser Trend fortsetzen und Gemeinden, Feuerwehren und die Bevölkerung verstärkt fordern. Die Schulung kann einerseits proaktiv eine effiziente Kommunikation zwischen den Einsatzkräften bereits im Vorfeld etablieren als auch dazu beitragen, die Bewältigung solcher Extremereignisse im Einsatzfall zu erleichtern.
Die KLAR!-Region Pinkafeld-Riedlingsdorf wurde in den vergangenen Jahren mehrmals von Hochwasserereignissen heimgesucht. Daher wurde als begleitende Maßnahme neben den baulichen Hochwasserschutzmaßnahmen eine Bewusstseinsbildungskampagne gemeinsam mit den Feuerwehren initiiert. Veranstaltungen und Factsheets informierten die Bevölkerung und Betriebe über richtiges Verhalten im Ereignisfall und in der Nachsorge.
Das Thema Risikovorsorge war auch in der KLAR!-Region Pongau präsent. Im Zuge mehrerer Workshops fand in jeder KLAR!-Gemeinde der Region eine detaillierte Verwundbarkeits- und Risikoanalyse auch im Beisein von relevanten AkteurInnen aus diversen Sektoren statt. Als Ergebnis erhielten die Gemeinden Handlungsempfehlungen, um sich auf die individuellen Risiken vorbereiten zu können.
Die KLAR! Wirtschaftsregion Hartberg setzte unter anderem auf Stärkung der Gesundheit während Hitzewellen durch die Trinkpatenschaft „KLARes Wasser“. Dabei werden Schülerinnen und Schüler für das Thema Klimawandel und Klimaanpassung sensibilisiert und lernen verantwortlich zu handeln.
Die KLAR! Klimaparadies Lavanttal schützt die Bevölkerung mit neu gestalteten Haltestellen vor Überhitzung beim Warten auf den Bus. Gerade Kinder und Seniorinnen und Senioren, die für Hitze sensiblen Bevölkerungsgruppen, sind häufig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und müssen teilweise lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Haltestellen dienen als Hitzeschutz und werden gleichzeitig dafür genützt, die Wartenden zum Thema Klimawandel und Anpassung zu sensibilisieren.
Informationen zum KLAR!-Programm
Das Förderprogramm „KLAR! – Klimawandel-Anpassungsmodellregionen“ unterstützt österreichische Regionen dabei, regionale Bedrohungen des Klimawandels zu erkennen und sich an die Folgen anzupassen und so den Wohlstand im ländlichen Raum abzusichern.
Mit Hilfe von KLAR!, das vom Klima- und Energiefonds entwickelt und in Kooperation mit dem BMNT gestartet wurde, entwickeln 44 KLAR!-Modellregionen aus ganz Österreich ihr maßgeschneidertes Anpassungskonzept und setzen dieses in weiterer Folge um.
Seit dem Frühjahr 2018 implementieren die ersten Regionen die geplanten Maßnahmen. Mit diesem Förderprogramm ist Österreich europaweit Vorreiter in der regionalen Klimawandelanpassung und verbindet einen Bottom-Up-Ansatz mit den Zielen der nationalen Klimawandelanpassungsstrategie. (AS, Dezember 2019)