KLAR! - Regionen bereiten sich auf den Klimawandel vor

Temperaturextreme, Starkregen oder Trockenheit sorgen vermehrt für Schlagzeilen und bringen neue Herausforderungen für Regionen und Gemeinden mit sich. Mit dem KLAR!-Programm startete kürzlich ein europaweit einzigartiges Förderprogramm, welches 23 Modellregionen in ganz Österreich dabei unterstützt, sich auf regionaler Ebene an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Diese zeigen, wie Anpassung im kleinen Maßstab umgesetzt werden kann.

Logo KLAR! AnpassungsModellRegionen

Um die Herausforderungen des Klimawandels durch extreme Wetterereignisse, aber auch durch schleichende Veränderungen wie etwa einen vorzeitigen Vegetationsbeginn, den Rückgang der Gletscher oder die Einwanderung neuer Arten zu bestreiten, ist heute schon vorausschauendes Handeln nötig. Vor diesem Hintergrund wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich das Förderprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) initiiert. Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und – nicht zuletzt – die sich eröffnenden Chancen zu nutzen.

 Da jede Region in Österreich aufgrund der unterschiedlichen geographischen, wirtschaftlichen und strukturellen Ausgangslagen vor anderen Herausforderungen steht, ist die Anpassung an die örtlichen Klimawandelfolgen wichtig. Während manche Regionen vermehrt von Trockenheit betroffen sein werden, leiden andere unter lokal und regional steigender Hochwassergefahr. Regionen können aber auch vom Klimawandel profitieren. So können mildere Temperaturen in alpinen Regionen ein neues Potenzial für den Sommertourismus („Sommerfrische“) entfalten oder Weinbau in Gebieten ermöglichen, wo das vorher nicht möglich war. Das KLAR!-Programm unterstützt engagierte Gemeinden dabei, geeignete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und diese in einem weiteren Schritt umzusetzen.

Cathrine Maislinger, Umweltminister Andrä Rupprechter und Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth bei der Pressekonferenz am 16. Mai 2017
Cathrine Maislinger, Umweltminister Andrä Rupprechter und Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth bei der Pressekonferenz am 16. Mai 2017

Bis Ende März hatten interessierte Regionen und Gemeinden die Möglichkeit, ein Grobkonzept zu erarbeiten und sich um die Förderung zu bewerben. Bei einer Pressekonferenz am 16. Mai 2017 präsentierte Umweltminister Andrä Rupprechter gemeinsam mit Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds die 23 nominierten Regionen.

 Die Regionen sind in ganz Österreich verteilt und decken somit eine große klimatische Bandbreite ab. Die Vielfalt spiegelt sich auch in der Größe der Regionen wider: Die kleinste Region umfasst zwei Gemeinden, in der größten Region haben sich 22 Gemeinden zusammengeschlossen.

 Folgende Regionen wurden für die Erstellung eines Anpassungskonzepts nominiert:

  • KLAR! Bucklige Welt – Wechselland
  • KLAR! Das Kernland wird Klimafit
  • KLAR! DIE Modellregion gegen sommerliche Überhitzung – Stiefingtal
  • KLAR! Freistadt
  • KLAR! Kaunergrat
  • KLAR! KLARe Zukunft Thayaland
  • KLAR! Region Pongau
  • KLAR! Region Unteres Traisental & Fladnitztal
  • KLAR! Kleinregion Hartberg
  • KLAR! Klimaparadies-Lavanttal
  • KLAR! Klimawandel im Natura 2000 – Joglland
  • KLAR! Klimawandelanpassungsmodellregion "Terra future"
  • KLAR! Modellregion mittleres Raabtal
  • KLAR! Naturpark Pöllauer Tal
  • KLAR! Ökoregion Kaindorf
  • KLAR! Pinkafeld – Klimawandelanpassungsmaßnahmen gegen Trockenheit
  • KLAR! Pulkautal
  • KLAR! Region Großglockner/Mölltal-Oberdrautal
  • KLAR! Rosental
  • KLAR! StartKLAR – die Energieregion Weiz-Gleisdorf wird klimafit
  • KLAR! Südkärnten – eh KLAR!
  • KLAR! Vorderwald-Egg
  • KLAR! Zukunftsregion Ennstal

 Für alle fachlichen Fragen rund um die Konzepterstellung und in den ersten Monaten der Umsetzung (bis Mai 2018) steht den Regionen eine Serviceplattform mit ExpertInnen des Umweltbundesamtes und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zur Seite. Unter anderem ist die Serviceplattform auch für die Erstellung und Befüllung der neuen KLAR!-Website verantwortlich (Launch am 3. Juli 2017).

 Ein erstes gegenseitiges Kennenlernen fand am 31. Mai 2017 bei einer KLAR!-Auftaktveranstaltung in Graz statt, bei der die Regionen für die nächsten Schritte ausgerüstet wurden. So steht einer frühzeitigen und zukunftsorientierten Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels nichts mehr im Wege und die Regionen können die Lebensqualität in den Gemeinden langfristig halten bzw. ausbauen. (Juni 2017)

Kontakt

KLAR!-Programmmanager Gernot Wörther, Klima- und Energiefonds gernot.woerther@klimafonds.gv.at    

KLAR!-Serviceplattformklar@umweltbundesamt.at

KLAR!-Websitewww.klar-anpassungsregionen.at