Klimawandelauswirkungen und Anpassungsstrategien in der österreichischen Wasserwirtschaft
Das im Juni 2014 erschienene ExpertInnenpapier des ÖWAV fasst auf Basis vorliegender Erkenntnisse die Einflüsse des Klimawandels auf die österreichische Wasserwirtschaft zusammen. Es bietet damit EntscheidungsträgerInnen eine Diskussionsgrundlage für die Entwicklung weiterer Anpassungsmaßnahmen.
Der Wasserkreislauf ist bekanntlich in hohem Ausmaß von klimatischen Einflussfaktoren abhängig, woraus eine starke Betroffenheit der Wasserwirtschaft vom Klimawandel resultiert. Das ExpertInnenpapier „Klimawandelauswirkungen und Anpassungsstrategien in der österreichischen Wasserwirtschaft“ nimmt dies zum Anlass, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft zusammenfassend darzustellen und eine Diskussionsgrundlage für weitere Anpassungsmaßnahmen zu bieten.
Das Papier unterscheidet in Bezug auf das vorhandene Wissen zwischen harten, mittelharten und weichen Fakten und berücksichtigt die wesentlichen Unsicherheiten von Prognosen und Szenarien. Die Auswirkungen des Klimawandels werden für einzelne Bereiche der Wasserwirtschaft wie z. B. Hochwasser, Wasserdargebot, Wassertemperaturen, Geschiebepotenzial, Wasserkraft, Wasserqualität und Wassernutzung dargestellt.
Besonders relevant sind insbesondere jene Anpassungsmaßnahmen, die im Sinne des Vorsorgeprinzips die Bedrohungen der Wassernutzungen durch verringertes Wasserdargebot vermindern und den Schutz der Gewässer fördern. Zur Verringerung der Risiken durch Extremereignisse sollten nicht nur technische Maßnahmen umgesetzt werden, sondern auch alternative Maßnahmen geprüft und allenfalls bevorzugt werden. Insgesamt wird empfohlen Anpassungsstrategien stärker auf unterschiedliche Regionen Österreichs abzustimmen und lokale wasserwirtschaftliche Situationen bei Maßnahmen umfassend zu berücksichtigen.
Die ExpertInnen sehen unter anderem Handlungsbedarf bei der weiteren Erforschung meteorologischer Zusammenhänge und bei der Erhebung von Datengrundlagen für kleinräumige Einzugsgebiete. (Oktober, 2014)