Klimaszenarien
Wenn Treibhausgase weiter in hohen Mengen emittiert werden, sind weitere schwerwiegende und irreversible Folgen für Menschen und Ökosysteme sehr wahrscheinlich.

Anthropogene, also menschenverursachte Treibhausgasemissionen werden hauptsächlich durch die Bevölkerungsgröße, die wirtschaftliche Aktivität, den Lebensstil, die Energienutzung, die Landnutzungsmuster, Technologie und Klimapolitik bestimmt.
Der 6. IPCC Sachstandbericht zeigt fünf Szenarien für mögliche globale sozioökonomische Entwicklungen bis zum Jahr 2100. Als Basis dafür wurden die „Gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfade“ (engl. Shared Socioeconomic Pathways, SSPs) mit den „Repräsentativen Konzentrationspfaden“ (engl. Representative Concentration Pathways, RCPs) kombiniert. Die Szenarien dienen dazu die Bandbreite möglicher zukünftiger Veränderungen des Klimasystems abzubilden, die durch verschiedene klimapolitische Maßnahmen beeinflusst werden können (IPCC 2023):
- SSP1-1.9: Szenario mit sehr niedrigen Treibhausgasemissionen
- SSP1-2.6: Szenario mit niedrigen Treibhausgasemissionen
- SSP2-4.5: Szenario mit mittleren Treibhausgasemissionen
- SSP3-7.0: Szenario mit hohen Treibhausgasemissionen
- SSP5-8.5: Szenario mit sehr hohen Treibhausgasemissionen
Alle Emissionsszenarien gehen von einem weiteren Anstieg der Temperatur an der Erdoberfläche im Verlauf des 21. Jahrhunderts aus. Wie hoch dieser Temperaturanstieg sein wird hängt maßgeblich von der Höhe der emittierten CO2-Emissionen ab. Mit jedem weiteren Anstieg der globalen Erwärmung nehmen die Veränderungen bei Extremereignissen weiterhin zu.
Im Zeitraum von 2011 bis 2020 war die globale Oberflächentemperatur um 1,1 °C höher als in den Jahren 1850 bis 1900. Für jedes zukünftige Erwärmungsniveau werden zahlreiche klimabedingte Risiken stärker bewertet als im fünften IPCC-Sachstandsbericht, und die prognostizierten langfristigen Auswirkungen sind bis zu mehreren Malen größer als bisher beobachtet.
Sowohl klimatische als auch nicht-klimatische Risiken werden sich zunehmend gegenseitig beeinflussen, was zu sich verstärkenden und kaskadenartigen Gefahren führt, die komplexer und schwerer zu kontrollieren sind.
Einige zukünftige Veränderungen sind unvermeidbar und/oder unumkehrbar, können jedoch durch eine tiefgreifende, rasche und anhaltende Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen begrenzt werden. Mit steigender globaler Erwärmung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und/oder irreversibler Veränderungen. (IPCC, 2023)
Welche Klimaerwärmung wird für Österreich erwartet?
Mit Hilfe modernster Klimamodelle und auf Basis Erkenntnisse aus der Klimaforschung wurden 2015/2016 Klimaszenarien für Österreich erstellt und ausgewertet. Dabei wurden die zukünftigen Entwicklungen von Niederschlag, Temperatur und weiterer Klimaindizes bis zum Ende des 21. Jahrhunderts unter einem „business as usual“ Szenario (RCP8.5) und einem sogenannten Klimaschutz-Szenario (RCP4.5) simuliert (ÖKS15, 2016). Bis 2026 werden die neuen österreichischen Referenzklimaszenarien ÖKS26+ erstellt. Hier einige Kernaussagen aus Klimaszenarien für Österreich: