"What We Think About (When We Try Not To Think About) Global Warming"
In seinem neuen Buch beschreibt Per Espen Stoknes sieben smarte Wege, um Klimawandel zu kommunizieren. Entstanden ist ein Handbuch mit den wichtigsten Lektionen basierend auf sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Selbst KlimaaktivistInnen sind nicht besonders gut darin, wenn es darum geht, über den Klimawandel zu sprechen. Allein wissenschaftliche Fakten zu verstehen und mitzuteilen, reicht nicht aus. Gleichzeitig muss beachtet werden, wie Menschen auf bestimmte Botschaften reagieren.
Der norwegische Psychologe und Ökonom Per Espen Stoknes fasst in seinem 2015 erschienenen Buch „What We Think About – When We Try Not To Think About – Global Warming. Toward a New Psychology of Climate Action.“ Erkenntnisse sozialwissenschaftlicher Lehren in wenigen greifbaren Lektionen zusammen. Er rät Klimawandelthemen in Kontexte einzubetten, die die Menschen persönlich betreffen, wie z.B. Gesundheit oder an ihr Eigeninteressen zu appellieren. Wurden bisher Visionen der Zukunft seitens der WissenschaftlerInnen immer sehr düster gezeichnet, so sollten diese von Geschichten einer smarten, umweltschützenden, mitfühlenden Gesellschaft mit hoher Lebensqualität und vielen engen zwischenmenschlichen Verbindungen abgelöst werden.
Stoknes rät auch davon ab, die von fossilen Brennstoffen geprägte Industrialisierung zu verteufeln. Da wir ihr jene Errungenschaften verdanken, die uns heute ein gutes Leben ermöglichen, sollte sie als etwas Positives angenommen werden. Jetzt ist es jedoch an der Zeit, neue, klimafreundlichere Wege zu beschreiten.
Ein weiterer wertvoller Tipp für LeserInnen: Nicht „Optimismus“ verbreiten, sondern „Hoffnung“. Stoknes begründet dies damit, dass optimistische Sichtweisen immer sehr eng mit einem gewissen vordefinierten Ergebnis verknüpft sind. Dabei steigt jedoch die Verwundbarkeit, denn viele erwünschte Ergebnisse treten einfach nicht ein. Hoffnung hingegen beinhaltet sehr viel Offenheit, aus der Energie geschöpft und positiven Überraschungen das Tor geöffnet werden kann.
“That’s why I’m in love with the future: because it’s inherently uncertain, and that’s a source of encouragement and joy for me. Not fear”, so Per Espen Stoknes. (Mai 2016)