ÖWAV Neophyten-Steckbriefe

Für zahlreiche invasive Neophyten – eingeschleppte, sich stark vermehrende Pflanzenarten – wirkt sich der Klimawandel positiv aus, weil sie durch wärmere Winter nicht mehr so stark dezimiert werden wie früher oder manche heimische Arten nicht so rasch auf klimatische Veränderungen reagieren. Der ÖWAV hat zusätzlich zum Ausschusspapier „Neophytenmanagement“ Steckbriefe zu Neophyten herausgegeben, um die Bekämpfung zu unterstützen.

Als Neophyten werden jene Arten bezeichnet die nach 1492 an einen für sie neuen Standort gelangten. Als „invasive Pflanzen“ werden jene bezeichnet, die sich durch starke Konkurrenzfähigkeit gegenüber einheimischen Arten zu deren Nachteil im Gebiet dauerhaft ausbreiten können. Die ÖWAV-Steckbriefe zu den invasiven Neophyten beschäftigen sich mit jener begrenzten Zahl von Arten, die wichtige Elemente der heimischen Flora verdrängen.

Goldrute

Die invasiven Neophyten sind oft besonders ausdauernd und anpassungsfähig und können Trocken- und Nassphasen ebenso bewältigen wie Hitze oder Kälte. Langfristig können sich einige dieser Arten bei fehlender oder mangelhafter Bekämpfung zu Monokulturen entwickeln. In weiterer Folge werden heimische Pflanzen und die daran angepasste heimische Tierwelt auf Dauer verdrängt. Zusätzlich können manche invasive Arten die Stabilität von Uferböschungen und Bauwerken erheblich beinträchtigen, und entwickeln sich daher für den Hochwasser- und Gewässerschutz zu einem Problem. Gewässer, Schienenanlagen und das Umfeld von Straßen bieten beste Ausbreitungskorridore für Neophyten.

Ziel der ÖWAV-Steckbriefe ist das Verständnis der Ausbreitungsmöglichkeiten der invasiven Arten und das Wissen um ihre Bekämpfung zu erhöhen sowie Möglichkeiten aufzuzeigen, um ihre potenziellen Standorte unattraktiv zu gestalten.

Die Neophyten- Steckbriefe sollen ermöglichen, dass alle Personen, die in der Gewässerpflege tätig sind, invasive Neophyten erkennen und gezielt bekämpfen können. Gemeinsam mit dem ÖWAV-Ausschusspapier "Neophytenmanagement" werden langfristige Pläne unterstützt, wie invasive Neophyten eliminiert bzw. eingedämmt werden können. (IK, Juni 2021)