Ökosystemleistungen und Klimawandel - Neuer Fortschrittsbericht
Der vom britischen Adaptation Sub-Committee neu veröffentlichte Fortschrittsbericht „Managing the land in a changing climate – Adaptation Sub-Committee progress report 2013“ untersucht, wie stark wichtige Ökosystemdienstleistungen vom Klimawandel betroffen sein werden, und zeigt
auf, wie gut England in diesem Bereich auf kommende klimabedingte Risiken und Chancen vorbereitet ist.
Das Schwerpunktthema des im Juli 2013 vom britischen Adaptation Sub-Committee veröffentlichten Fortschrittsberichts sind Ökosystemleistungen. Die unterschiedlichen Landnutzungsformen in England sind durch verschiedene Auswirkungen des Klimawandels betroffen, wobei sowohl neue Chancen als auch Risiken zu erwarten sind. Inwieweit und mit welchen Anpassungsmaßnahmen dabei Ökosysteme auch zukünftig wichtige Güter und Dienstleistungen - wie Nahrungsmittel- und Holzproduktion, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Kohlenstoffspeicher im Boden oder Regulation von Überschwemmungen - bieten können, wird im Fortschrittsbericht aufgezeigt.
In einem Resümee werden die Kernaussagen für die unterschiedlichen Landnutzungsformen zusammengefasst:
Für die Landwirtschaft werden zukünftige klimatische Veränderungen sowohl neue Chancen als auch Risiken bringen. Zentrale klimawandlebedingte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutzung und die Lebensmittelproduktion in England sind der zunehmende Wassermangel und der fortschreitende Verlust an Bodenfruchtbarkeit. Die Effizienz der Bewässerung und Wasserspeicherung in der Landwirtschaft sollten daher erhöht sowie eine nachhaltige landwirtschaftliche Bodennutzung und Bodenschutzmaßnahmen forciert werden.
Als eine – durch sich ändernde klimatische Bedingungen beeinflusste – Entwicklung in der Forstwirtschaft werden die Veränderungen in der Baumartenwahl bzw. der Baumartenzusammensetzung im Fortschrittsbericht dargestellt. Die Baumartenwahl kann eine wichtige Anpassungsmaßnahme darstellen.
Der Erhaltungszustand der Englischen Natura 2000 Gebiete hat sich verschlechtert, obwohl sich immer mehr dieser Gebiete erholen. Der größte Anteil der Moorlandschaften in England ist degradiert und durch Luftverschmutzung gestört. Die Kosten für Wiederherstellung werden durch den Nutzen funktionierender Moorlebensräume als Kohlenstoffspeicher und für den Wasserhaushalt - insbesondere auch hinsichtlich des Klimawandels – eindeutig übertroffen. Die Renaturierung sollte daher forciert werden, u.a. durch die Entwicklung eines Marktwerts für die Ökosystemleistungen der Moore (Kohlenstoffspeicher, Beitrag zur Wasserqualität). Ebenso sollten der Erhaltungszustand verbessert und die Natura 2000 Gebiete erweitert werden. Dazu dienen vor allem auch eine Stärkung des Vertragsnaturschutzes in der Landwirtschaft sowie neue Anreize für Landbesitzer.
Insbesondere Küstenlandschaften sind in England vom Klimawandel betroffen. Die Wiederherstellung wertvoller Küstenlebensräume ist insbesondere auch für den Hochwasserschutz von Bedeutung, dazu sind ebenso gezielt Maßnahmen wie Deichrückverlegungen mit entsprechender Entschädigung für Landbesitzer zu setzen.
Zusammenfassend werden folgende „Low-regret“ Maßnahmen empfohlen:
- Effizienz der Bewässerung und Wasserspeicherung in der Landwirtschaft erhöhen
- Nachhaltige landwirtschaftliche Bodennutzung und Forcierung von Bodenschutzmaßnahmen
- Verbesserung des Zustandes und Erweiterung der Natura 2000 Gebiete
- Wiederherstellung (Renaturierung) kohlenstoffreicher Moorböden in den Hochebenen und
- Neuausrichtung des Hochwasserschutzes in einigen Küstengebieten (durch Deichrückbauten), um Raum für Küstenlebensräume zu schaffen, die einem natürlichen Hochwasserschutz dienen (Dezember, 2013)