4 GRAD PLUS? Kärnten hat eine neue Klimastrategie
Seit Jänner 2018 liegt in Kärnten der erste Teil der Klimastrategie mit Fokus auf Klimaschutz vor. Im Anschluss daran wird der zweite Teil mit Schwerpunkt Klimawandelanpassung erstellt werden. Vulnerabilitätsanalysen in unterschiedlichen Sektoren und Erfahrungen aus Kärntner Regionen bilden dabei die Basis für eine Priorisierung der Anpassungsmaßnahmen.
Das Bundesland Kärnten hat in den letzten Monaten eine umfassende Klimastrategie erarbeitet. Die Priorität liegt im ersten Teil beim Klimaschutz: Es müssen bereits heute langfristig wirkende Maßnahmen gesetzt, internationale und nationale Vorgaben erfüllt und langfristige Klimaschutzziele erreicht werden. Die Strategie erläutert die Klimaschutzanstrengungen des Bundeslandes der letzten Jahre und Jahrzehnte und zeigt mit einem Ausblick bis zur Mitte des Jahrhunderts auf, wo Kärnten bereits am richtigen Weg ist und wo noch Herausforderungen zu bewältigen sind.
Die Treibhausgasemissionen Kärntens sind im Zeitraum 2005 bis 2015 um 18 % gesunken und lagen im Jahr 2015 bei insgesamt 3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Damit konnte der insgesamt sinkende Trend in Kärnten weiter fortgesetzt werden. Mit den bestehenden Klimaschutzmaßnahmen wird Kärnten aus heutiger Sicht bis zum Jahr 2050 eine weitere Reduktion von über einer Million Tonnen CO2-Äquivalente erreichen. In Hinblick auf das Übereinkommen von Paris gilt es, die Treibhausgasemissionen Kärntens bis zum Jahr 2050 um weitere zwei Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu reduzieren und mit Hälfte dieses Jahrhunderts eine vollständige Dekarbonisierung zu schaffen. Ungeachtet dieser Anstrengungen im Klimaschutz wird die mittlere Jahrestemperatur in Kärnten bis Mitte des Jahrhunderts um weitere 1,5 °C ansteigen. An diese bereits spürbaren und weiter absehbaren Folgen des Klimawandels wird sich Kärnten in allen Bereichen verstärkt anpassen müssen.
Der zweite Teil der Kärntner Klimastrategie, der im Lauf des Jahres 2018 erstellt werden wird, fokussiert daher auf notwendige Anpassungen an den Klimawandel in Kärnten. Es gilt, sich an die weiter fortschreitende Erwärmung mit all ihren Facetten anzupassen, um so die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und sich ergebende Chancen zu nutzen. Im Teil 2 werden die Verwundbarkeiten einzelner Sektoren in Hinblick auf den Klimawandel erörtert und priorisiert werden. Darauf aufbauend werden Maßnahmenempfehlungen aus der nationalen Strategie auf Kärntner Bereiche heruntergebrochen und mit bereits erlangten Erfahrungen und geplanten Maßnahmen aus den Kärntner Regionen ergänzt. (MO, Februar 2018)