Neue klimafitte Förderungen für Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung
Die neuen Förderungsrichtlinien für die kommunale Siedlungswasserwirtschaft wurde genehmigt. Sie ermöglichen erstmals auch die Förderung von zusätzlichen Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und zur Verringerung von Treibhausgasemissionen.
Die Förderung für die Siedlungswasserwirtschaft sichert eine geordnete Abwasserentsorgung und eine ausreichende Trinkwasserversorgung. Die im Oktober 2022 genehmigten neuen Förderungsrichtlinien für die kommunale Siedlungswasserwirtschaft ermöglichen nun die Förderung von zusätzlichen Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und zur Verringerung von Treibhausgasemissionen.
Aufgrund des Klimawandels werden lokale Starkregenereignisse immer häufiger. Gleichzeitig nimmt die Bodenversiegelung zu. Damit steigt das Risiko, dass immer häufiger Überlastungen der Niederschlagswasserkanalisation auftreten. Versickerungs- und Niederschlagswasserrückhaltebereiche in der Fläche spielen eine immer wichtigere Rolle, um das von den vermehrt auftretenden Starkregenereignissen oftmals überforderte Kanalsystemen zu entlasten. Gleichzeitig wird durch Entsiegelungsmaßnahmen und Begrünung der Bildung von Hitzeinseln entgegengewirkt und das Stadtklima deutlich verbessert. Auch zur Sicherung der Wasserressourcen und zur Unterstützung der Grundwasserneubildung kann Wasserrückhalt in der Fläche beitragen.
Genau hier setzt die neue Förderrichtlinie an: Die lokale Niederschlagswasserbewirtschaftung soll ausgebaut und verbessert werden. Daher sind lokale Niederschlagswasserversickerungs-, Retentions- und Verdunstungsanlagen in Siedlungsgebieten nun förderfähig. Zu diesen zählen unter anderem Flächen-, Rigolen- und Muldenversickerungen, Retentionsmulden, Baumrigole und Entsiegelungsmaßnahmen. Sie sollen der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung des natürlichen Wasserkreislaufs, einer gesteigerten Grundwasserneubildung, einer Verbesserung des Mikroklimas und/oder einer Reduzierung der in öffentlichen Abwasserableitungsanlagen, Oberflächengewässer oder Abwasserreinigungsanlagen eingeleiteten Niederschlagswässer dienen.
Ebenso werden Niederschlagswasserbewirtschaftungspläne gefördert. Darunter versteht die Richtlinie eine umfassende Darstellung und Analyse der aktuellen Situation und möglicher Lösungsansätze zur Bewirtschaftung des Niederschlagswassers.
Die Förderung der Siedlungswasserwirtschaft soll künftig die notwendigen Anreize setzen, damit Maßnahmen zur Entsiegelung, Versickerung und Verdunstung vor Ort rasch genutzt und umgesetzt werden. Für diese Maßnahmen zur lokalen Niederschlagswasserbewirtschaftung richtet sich die Förderrichtlinie ausschließlich an Gemeinden, Verbände oder juristische Personen, die im Auftrag von Gemeinden und Verbänden derartige Maßnahmen umsetzten. (SV, November 2022)