CAPA – Wissensplattform für Klimawandelanpassung im Alpenraum: Neues Online-Eingabetool
CAPA – „Climate Adaptation Platform for the Alps“ ist das transnationale Wissensportal für Klimawandelanpassung in der Alpen-Makroregion. In den letzten Jahren wurde die Plattform maßgeblich weiterentwickelt. Eine neu entwickelte Online-Anwendung ermöglicht den weiteren Ausbau von Plattforminhalten unter aktiver Einbindung der Userinnen und User.
Sie befassen sich in Politik, Verwaltung, Praxis oder in der Gemeindearbeit mit Klimawandelanpassung und suchen qualitätsgesicherte, praxistaugliche und zielgenaue Informationen, die Ihnen bei Ihren spezifischen Herausforderungen in bestimmten Phasen eines Anpassungsprozesses helfen? Sie möchten dabei auch das Wissen und die Erfahrungen aus anderen Alpenländern nutzen, die in ähnlicher Weise vom Klimawandel betroffen sind? Aber Sie fühlen sich von der Fülle an Informationen im Netz überfordert und möchten nicht Ihre Zeit mit endlosem Suchen im Internet verbringen? Dann sollten Sie es mit der transnationalen Wissensplattform „CAPA – Climate Adaptation Platform for the Alps“ versuchen. Diese ermöglicht es Ihnen nun auch, Informationsprodukte selbst alpenweit zu disseminieren und von einer verbesserten transnationalen Wissensvernetzung zu profitieren.
CAPA ist das einzige transnationale Online-Wissensportal zu Klimawandelanpassung, das den gesamten Alpenraum abdeckt und auf die spezifischen Wissensbedürfnisse von Entscheidungs- und Handlungstragenden in den Alpenregionen fokussiert. CAPA wurde im Rahmen des Alpenraumprojekts C3-Alps (2012–2014) eingerichtet und in den letzten Jahren als Teil des Umsetzungsprozesses der EUSALP Aktionsgruppe 8 weiter entwickelt, ausgebaut und einem umfassenden Re-Launch unterzogen. CAPA versteht sich als internetbasierte Wissensmanagement-Infrastruktur, die sowohl als Datenbank zu Anpassungswissen in den Alpen als auch als Wegweiser durch die Wissenslandschaft fungiert. Die erfassten Ressourcen umfassen alle Handlungsebenen innerhalb der alpinen Makroregion (von transnational bis lokal), Arten und Formate von Wissensprodukten (Studien, Berichte, Politikdokumente, Handbücher, Arbeitshilfen, Praxisbeispiele, Websites, etc.), alle anpassungsrelevanten Sektoren, alpenrelevante Klimawandelfolgen und Anpassungsmaßnahmen aller Kategorien (grün, grau, weich, hybrid). Die Wissensgebiete sind so definiert, dass sie sämtliche Phasen eines vollständigen Anpassungsprozesses unterstützen: Sie reichen von Klimaszenarien und Klimawandelfolgen-, Vulnerabilitäts- und Risikoabschätzungen über Anpassungsstrategien, Anpassungsoptionen und Werkzeuge bis zu Praxisbeispielen und Monitoring & Evaluierung.
Die übergeordneten Auswahlkriterien für Wissensressourcen sind die Relevanz für Klimawandelanpassung im Alpenraum sowie die Brauchbarkeit und Nützlichkeit für die vorrangigen Zielgruppen: Verwaltung auf nationaler und regionaler Ebene, Gemeinden und die Expertengemeinschaft (Beraterinnen und Berater, Anpassungsmanagerinnen und -manager, Mittler- und Transferinstitutionen). Durch den transnationalen Ansatz füllt CAPA eine Lücke zwischen der EU-weiten Plattform Climate-Adapt und nationalen Anpassungsportalen und schafft gegenüber diesen einen Mehrwert, indem es z.B. Wissensprodukte in Englisch sowie in allen Sprachen der Alpenländer (deutsch, italienisch, französisch, slowenisch) bereitstellt und einen besonderen Fokus auf Berggebiete und grenzüberschreitende Anpassungsfragen legt.
Das Plattformmanagement von CAPA liegt beim Umweltbundesamt (Inhalte, Qualitätssicherung) und der Spatial Services GmbH (Hosting, IT, technische Instandhaltung).
Seit kurzem steht eine wesentliche Neuerung zur Verfügung: der inhaltliche Ausbau der Plattform soll unter aktiver Einbindung der Plattform-Benutzerinnen und -Benutzer erfolgen. Mit Unterstützung der EUSALP AG 8 wurde eine Anwendung entwickelt, die es allen Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, ihre eigenen Wissensressourcen selbst online in die Datenbank einzugeben, diese mit der Anpassungsgemeinschaft im Alpenraum zu teilen und so zu Beitragenden zu werden. Dieser Online-Editor funktioniert über eine einfach anzuwendende strukturierte Eingabemaske, die großteils mit Drop-down-Auswahlmenüs arbeitet und durch Tooltipps sowie – bei Bedarf –Schritt-für-Schritt durch Ausfüllanleitungen im Hintergrund unterstützt wird. Die Auswahl von geeigneten Ressourcen wird durch Relevanzkriterien angeleitet. Nach den ersten ein bis zwei Einträgen benötigt das Einpflegen eines neuen Datensatzes durchschnittlich nicht mehr als 15–20 Minuten. Jeder neue Eintrag durchläuft vor der Veröffentlichung eine Qualitätssicherung durch das Plattformmanagement. Um ein externer Editor oder eine Editorin zu werden, ist es erforderlich, sich vorher auf der Website zu registrieren.
Registrierten Nutzerinnen und Nutzern stehen zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung: Speicherplatz im privaten Log-in-Bereich und Einkaufswagen-ähnliche Funktionalitäten ermöglichen es, Suchläufe zu speichern, persönliche Favoriten unter den Datenbankinhalten auszuwählen und so eine eigene maßgeschneiderte Wissensbasis zusammen zu stellen, zu speichern und zu editieren. (WL, November 2019)