Deutscher Monitoringbericht - Evaluierung von Berichterstattung und Indikatoren

In der letzten Ausgabe unseres Newsletters wurde der erste Monitoringbericht zur deutschen Anpassungsstrategie (DAS) vorgestellt. Der im Sommer erschienene zugehörige Evaluierungsbericht erlaubt einen Blick hinter die Kulissen und gibt einen Eindruck über die wissenschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen bei der Auswahl geeigneter Indikatoren für die Anpassung an den Klimawandel.

Mit dem Bericht „Evaluierung der DAS­‑Berichterstattung und Schließung von Indikatorenlücken“ stellen Bosch & Partner im Auftrag des deutschen Umweltbundesamtes die Entstehung des Monitoringberichts transparent und nachvollziehbar dar. Der Dokumentation der Indikatoren wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Jedes Monitoring benötigt Indikatoren, also Anzeiger für Zustand und Fortschritt des Untersuchungsgegenstandes. Der Klimawandel und die Anpassung berühren so viele Themenbereiche, dass nicht weniger als 102 Indikatoren für 15 Handlungsfelder von Bauwesen bis zum Tourismus entwickelt wurden.

Die Entwicklung geeigneter, aussagekräftiger und möglichst genauer Indikatoren für ein derartig umfassendes und miteinander eng verwobenes Wirkungsgeflecht ist herausfordernd: Theorie und Praxiswissen sind innerhalb und zwischen den Disziplinen abzugleichen, bestehende Datengrundlagen optimal zu nutzen und der langfristige Bestand sowie die Verfügbarkeit der Indikatoren sind sicherzustellen. Nicht zuletzt müssen die Indikatoren eindeutig und in ihrer Gesamtheit schlüssig sein: Eine positive Entwicklung eines einzelnen Indikators soll nicht mit einem negativen Trend in anderen Indikationsbereichen gekoppelt sein.

Um das Monitoring durchzuführen, ist außerdem die inhaltliche und organisatorische Abstimmung zwischen den Verwaltungsebenen und Interessensgruppen erforderlich. Mehr als 40 später wieder verworfene Überlegungen für Indikatoren belegen den strengen Ausleseprozess, der u. a. eine kritische Machbarkeitseinstufung und die umfangreiche Beteiligung von ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen umfasste. (Oktober, 2015)