CONQUAD

Kurzfassung (Quelle: Publizierbarer Endbericht, CONQUAD, ACRP 9th Call):

Angesichts der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sehen sich Städte mit einer Zunahme der Starkregenereignisse sowohl in Intensität als auch Häufigkeit konfrontiert. Zur Anpassung an sich ändernde Randbedingungen ist es notwendig, Anpassungsmaßnahmen in der Entwässerung vorausschauend und nachhaltig zu planen. Ein gut konzipiertes Entwässerungssystem sorgt für hygienische Bedingungen, bewahrt die Qualität von Flüssen und Grundwasser, vermeidet Betriebsprobleme und verhindert oder reduziert Überschwemmungen. Diese Grundlagen des städtischen Abwassermanagements werden von der Stadtbevölkerung als selbstverständlich vorausgesetzt. Die sich ändernden Niederschlagseigenschaften erhöhen jedoch den Druck auf das städtische Entwässerungssystem, was zu einer Zunahme von Überstauhäufigkeiten, Mischwasserentlastungen und Überflutungsereignissen führt. Um den Druck auf das städtische Entwässerungssystem zu verringern, hat bereits eine Verlagerung hin zu stärker dezentralisierten Regenwasserkonzepten in städtischen Gebieten begonnen. Solche dezentralen Maßnahmen leiten den Oberflächenabfluss nicht in die Kanalisation ein, sondern speichern, verdunsten und versickern ihn vor Ort. Die Konsequenzen einer derartigen Systemänderung, wie die Verbesserung des lokalen Mikroklimas sind das Thema dieses Projektes. Ziel des Projektes CONQUAD war es, die Folgen der Anpassung städtischer Entwässerungssysteme an den Klimawandel zu analysieren. Dazu wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf kurze, intensive Niederschlagsereignisse ermittelt, die für städtische Überflutungsereignisse relevant sind. Da Abflussprozesse auf versiegelten städtischen Flächen schnell ablaufen, ist eine zeitliche Auflösung der Niederschlagsinformation im Bereich von Minuten erforderlich. Mit diesen Daten wurden die Auswirkungen erhöhter Niederschlagsintensitäten auf das städtische Überflutungsrisiko ermittelt und mit den Auswirkungen eines erhöhten Abflusses aufgrund von Flächenversiegelung verglichen. Als weitere Auswirkung des Klimawandels wurden die Zunahme von Hitzetagen und die Auswirkungen auf das städtische Mikroklima und die bioklimatischen Bedingungen untersucht. Aus der Kombination dieser beiden Effekte wurde im Anschluss analysiert wie ein dezentrales Regenwassermanagement in der Lage ist, beide Effekte abzuschwächen. Die Idee solcher Regenwasserbehandlungssysteme besteht darin, Regenwasser zu speichern, zu versickern und zu verdunsten, anstatt es in eine Kläranlage abzuleiten. Diese Maßnahmen tragen auch dazu bei, den städtischen Hitzeinseleffekt zu verringern und das Mikroklima zu verbessern. Durch die Analyse der Landnutzungsmerkmale der Stadt wurden verschiedene Stadtstrukturtypen von Industrie bis Wohnen definiert und für jeden Typ die geeigneten blau/grünen Lösungen ermittelt. 

Als Fallstudie für diese Arbeit wurde die Stadt Innsbruck verwendet, so dass die Analyse der Auswirkungen des Klimawandels im interessanten Fall einer alpinen Stadt durchgeführt wurde. Während der gesamten Projektlaufzeit wurde ein kontinuierlicher Informationsfluss zwischen dem Projektteam und den lokalen Akteuren sichergestellt. Die Ergebnisse dieses Projekts zum städtischen Mikroklima waren besonders interessant für den Anpassungsplan der Stadt an den Klimawandel und führten zu einem Folgeprojekt, das ebenfalls vom Österreichischen Klimafonds finanziert wird, dem Projekt cool-INN im Rahmen des Smart City-Programms, in dem blau-grüne Maßnahmen der städtischen Kühlung demonstriert werden sollen.

Weitere Informationen:

Projektleitung: Manfred Kleidorfer, Universität Innsbruck

Projektpartner: hydro & meteo GmbH (Deutschland) hydro-IT GmbH (Tirol) Communalp GmbH (Tirol), Third Party: Monash University Melbourne (Australien)

Projektlaufzeit: 2017 - 2020

Publizierbarer Endbericht