Klimawandelanpassung in der Umsetzung stärken & Rückblick auf den CliA Staatspreis 2024
Am 16. Oktober wurde erstmals der Österreichische Staatspreis für Klimawandelanpassung, kurz CliA, feierlich überreicht. Träger des Staatspreises sind das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie der Klima-und Energiefonds. Der Preisverleihung voraus ging die Fachveranstaltung „Klimawandelanpassung in der Umsetzung stärken“.
Der Österreichische Staatspreis für Klimawandelanpassung (CliA) wurde 2024 ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Anpassung als zweite Säule der Klimapolitik stärker bewusst zu machen und gute Anpassungspraxis zu forcieren. Entwickelt wurde CliA gemeinsam von Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Umweltbundesamt und dem Klima- und Energiefonds. Als höchste staatliche Auszeichnung würdigt er jene Akteur:innen, die erfolgreich besonders wirksame und nachhaltige Maßnahmen und Projekte im vorausschauenden Umgang mit den Folgen des Klimawandels umsetzten. Sie tragen somit zur guten Anpassungspraxis bei und vermeiden Fehlanpassung.
Der CliA-Staatspreis wurde heuer in vier Kategorien vergeben: Die Kategorien Hochwasser und Starkregen, Trockenheit sowie Hitze fokussierten dabei auf abgeschlossene Projekte in Gemeinden. Weiters wurden in der Sonderkategorie Forschung auch wissenschaftliche Projekte rund um Klimawandelanpassung gekürt. Dem voraus ging eine eingehende Prüfung und Bewertung durch eine eigens geschaffene Fachjury bestehend aus renommierten Akteur:innen der Wissenschaft, der Verwaltung und des Regionalmanagements. Für die Projekte aus den Kategorien mit Gemeindefokus wurde darüber hinaus ein Publikumsvoting durchgeführt, dessen Ergebnisse zur Hälfte in die Bewertung der nominierten Einreichungen eingingen.
Die drei ausgezeichneten Projekte je Kategorie sind:
- Hochwasser/Starkregen
- Bau von Kleinrückhaltebecken – Starkregenvorsorge in der Region Bucklige Welt-Wechselland
- Lebensquell & Naturgefahr – Erlebbarer Hochwasserschutz in Gasen
- Unser Dörfl lassen wir nicht überfluten! – Gemeinschaftliche Wildbachausschneidaktionen und alternative Ufersicherung in Gemeinden im Ennstal
- Trockenheit
- Die „grüne Lunge“ mitten im Ort – Nachhaltige Lebensqualität in Böheimkirchen
- Regenwasser-Be-Halte-Region. Wassermanagement im Thayatal
- Städtisches Grün für die Zukunft – Strategie der Wiener Stadtgärten
- Hitze
- Jedem Bezirk sein Wiener Wäldchen – Mini-Wildnis in der Stadt Wien
- cool Inn – Blau-grüne Infrastruktur am Messepark Innsbruck
- Klimawandelangepasstes Bauen – Klimafitte Gebäude im Stiefingtal
- Sonderkategorie Forschung
- OPUSH – Citizen Science Pilot Urban Heat Stories
- Just Fair – Balancing dimensions of vulnerability, coping ability and adaptive capacity for realising social justice in climate change adaptation policy
- HORA 3D – Interaktiver Webservice zur personalisierten Visualisierung von Hochwasserrisiken
Aber nicht nur die Gewinnerprojekte, sondern alle von der Jury bewerteten Einreichungen sind vorbildlich und stellen einen Anreiz dar, selbst aktiv Maßnahmen oder Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels voranzutreiben. So werden letztlich wir alle zu Gewinnerinnen und Gewinnern, indem sukzessive, gemeinsam und nachhaltig Österreich für die Folgen des Klimawandels gerüstet ist.
Wie dringend dies nötig ist und künftig noch sein wird, zeigte auf alarmierende Art und Weise der renommierte Meteorologe Marcus Wadsak in seinem Vortrag zum Auftakt der Veranstaltung.
Auch nächstes Jahr soll der Staatspreis für Klimawandelanpassung wieder vergeben werden. Wir können bereits jetzt gespannt sein auf die zahlreichen Einreichungen, die stellvertretend für so viele Projekte zeigen, wie Österreich Stück für Stück klimaresilient wird.
Der feierlichen Preisverleihung voraus ging die Fachveranstaltung „Klimawandelanpassung in der Umsetzung stärken“, die von zwei spannenden Key-Notes eröffnet und in bewährter und kompetenter Weise vom gemeinsamen Ländervertreter Andreas Drack moderiert wurde. Prof. Andreas Novy, WU Wien, plädierte in seinem Vortrag für die notwendige Transformation hin zu einer klimaresilienten Gesellschaft und zeigte auf, wie diese gelingen könnte, aber auch welche Herausforderungen damit verknüpft sind. Nina Alsen vom deutschen Umweltministerium gab Einblick in aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten rund um Klimawandelanpassung in Deutschland - vom gesetzlichen Rahmen bis hin zu Beratungsangeboten und Bürger:innenbeteiligung. Vorgestellt wurden auch die Österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und weitere laufende Aktivitäten mit Bedeutung für die regionale und lokale Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. Eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Expert:innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Regionalmanagement zum Thema Stärkung der Umsetzung von Anpassung auf regionaler und lokaler Ebene rundete das Programm ab. (PW, Okt. 2024)