(3b) Warnung der Bevölkerung und Alarmierung der Einsatzkräfte

Sorgen Sie dafür, dass die Bevölkerung rasch und verlässlich gewarnt wird. Nutzen Sie zur Warnung Sirenen, Lautsprecherfahrzeuge sowie ggf. die Möglichkeit einer persönlichen Alarmierung durch Einsatzkräfte. Bei erheblichen Gefahren für Leben und Gesundheit versenden die Landeswarnzentralen der Bundesländer und das Innenministerium zusätzlich über das österreichweite Cell-Broadcast-System AT-Alert Warnungen an alle Handys im Gefahrenbereich. Veranlassen Sie bei Bedarf weitere Warnhinweise, etwa über die Feuerwehr, die Gemeinde-Website oder soziale Medien.

Gefährdete Personen sollen jedenfalls rechtzeitig informiert werden, damit sie sich schützen können. Dazu sollte die Warnung immer mit klaren Informationen kombiniert werden: 

  • Was ist passiert? 
  • Wer ist betroffen? 
  • Wie ist die Lage? 
  • Was ist zu tun? 

So helfen Sie, Unsicherheit und Panik zu vermeiden.

Die Alarmierung richtet sich an Einsatzkräfte und Organisationen wie Feuerwehr, Rettung, Gemeindeeinsatzstab. Sie bedeutet: Einsatz beginnen, sofort handeln! Für eine schnelle Aktivierung bzw. Mobilisierung der Einsatzkräfte sollte klar sein: 

  • Was ist passiert? 
  • Wer wird gebraucht? 
  • Wo ist der Einsatzort? 
  • Welche Ausrüstung wird benötigt? 

Zur Alarmierung dienen Mittel wie Piepser, SMS, Funk, Sirenensignal oder digitale Alarmierungssysteme.

Übergeordnete Akteur:innen für Warnung und Alarmierung

In Österreich sind auf überregionaler Ebene mehrere Institutionen für die Warnung und Alarmierung bei Gefahrenereignissen zuständig. Die Landeswarnzentralen in den Bundesländern und die Bundeswarnzentrale (im Innenministerium) sind rund um die Uhr besetzt und koordinieren Warn- und Alarmierungsprozesse in enger Abstimmung mit lokalen Behörden und Einsatzorganisationen. 

Für die Einschätzung und Prognose von Unwetter- oder Naturgefahren spielen auch weitere Fachstellen eine wichtige Rolle: Die GeoSphere Austria stellt meteorologische Unwetterwarnungen und Kurzfristprognosen zur Verfügung, die für eine frühzeitige Reaktion auf Wetterextreme entscheidend sind. Die Lawinenwarndienste sind in der Regel bei den Landesregierungen angesiedelt und erstellen in Kooperation mit GeoSphere Austria regelmäßig Gefahrenberichte für Wintersport- und Hochgebirgsregionen. 

Der hydrografische Dienst der Bundesländer sowie viadonau (für die Bundeswasserstraßen) beobachten kontinuierlich Wasserstände, Abflussmengen und Hochwasserentwicklungen. In einigen Bundesländern übernehmen zusätzlich Bezirksalarmzentralen Aufgaben der lokalen Koordination und Weiterleitung von Warnmeldungen. 

Die enge Zusammenarbeit dieser Stellen bildet das Rückgrat eines funktionierenden Frühwarnsystems in Österreich.

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