(2b) Menschen, die im Notfall besondere Unterstützung benötigen
Im Ereignisfall kann es Bevölkerungsgruppen geben, die besonderer Unterstützung bedürfen. Dazu zählen etwa Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen, Personen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, obdachlose Menschen, Pflegebedürftige (ambulant oder stationär) sowie Personen mit eingeschränkten Sprachkenntnissen.
- Überlegen Sie, ob sich Kindergärten, Schulen, Pflege- und Altersheime, Krankenhäuser oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen (wie Wohneinrichtungen, Tages- oder Werkstätten) in Gebieten befinden, die im Hinblick auf Naturgefahren oder Klimafolgen besonders gefährdet sind.
- Klären Sie mit Hilfs- oder Pflegediensten (Caritas, Hilfswerk, Volkshilfe, Rotes Kreuz, etc.) ab, ob im potenziellen Einsatzgebiet pflegebedürftige Personen in häuslicher Betreuung leben. Berücksichtigen Sie dabei mögliche Evakuierungsszenarien inkl. Sicherstellung der fortlaufenden Pflege und medizinischen Versorgung.
- Beachten Sie besonders Personen, die auf medizinische Geräte angewiesen sind, wie Sauerstoffgeräte, elektronische Rollstühle oder andere strombetriebene Hilfsmittel.
- Berücksichtigen Sie, dass Personen mit Behinderungen, die im Alltag selbstständig sind, im Akutfall zusätzliche Unterstützung benötigen können. Beispielsweise kennen stark sehbehinderte Menschen nur vertraute Wege und haben Schwierigkeiten, neue Strecken selbstständig zu bewältigen. Auch müssen besondere Hilfsmittel wie Prothesen vor Feuchtigkeit geschützt werden.
- Beachten Sie, dass Personen mit psychischen Erkrankungen im Ereignisfall möglicherweise zusätzlichen Unterstützungsbedarf haben, da sich ihre Symptome verschlechtern können.
- Berücksichtigen Sie mögliche Sprachbarrieren: Zum Beispiel könnten Tourist:innen oder Asylsuchende Warnungen nicht ausreichend verstehen.
- Überlegen Sie, wo evakuierte Personen untergebracht werden können, wer ihre Betreuung übernimmt und wie die Verpflegung sichergestellt wird. Beachten Sie dabei, dass sich unter den Evakuierten auch kranke und pflegebedürftige Personen befinden können.
- Bedenken Sie, dass manche Personen Warnungen ignorieren oder einer Evakuierungsanordnung nicht folgen.